Vom römischen Kastell zum Stadtteil von Köln

Deutz: 310 – 2010

Vortrag des Förderkreises Rechtsrheinisches Köln

Am 26.11.2009 lädt der Förderkreis Rechtsrheinisches Köln im Caritas-Altenzentrum St. Heribert zu einem Vortrag über die 1700-jährige Geschichte des Stadtteils Deutz. Anschließend gibt es die Möglichkeit zu einer einstündigen Hausführung incl. des 1700 Jahre alten Mauerwerkes im Keller.

Auszug aus dem „Jahrbuch 2009“ des Fördervereins Rechtsrheinisches Köln:

„Im kommenden Jahr kann Deutz, heute ein rechtsrheinisch gelegener Vorort von Köln, ein hohes Jubiläum feiern, denn vor 1700 Jahren, im Jahre 310 n. Chr. wurde es mit der Gründung eines römischen Militärlagers zum ersten Mal als Ort fassbar. Während dieser langen Zeit hat Deutz innerhalb der Geschichte des Rheinlandes oftmals eine bedeutende Rolle gespielt. Zwar haben auch in der Zeit vor dem Jahre 310 schon zeitweise Menschen im Gebiet des heutigen Deutz gelebt, doch dürfte es sich dabei um nomadisch lebende Germanenstämme ohne ständigen Wohnsitz gehandelt haben.

Aus der Zeit, als das linke Rheinufer unter römischer Verwaltung mit Köln als Legionslager stand und Sitz der römischen Provinz Niedergermanien war, hat uns der römische Zeitzeuge Tacitus (um 55 bis vermutlich 117 n. Chr.), Mitglied einer der ältesten römischen Adelsfamilien, erste schriftliche Berichte überliefert. Der Rhein bildete die Militärgrenze zwischen Römern und Germanen. Die Römer versuchten durch eine Umsiedlungspolitik die Germanen ganz aus dem rechtsrheinisch von Köln gelegenen Gebiet zu verdrängen. Während der mit den Römern in einem freundschaftlichen Verhältnis lebende Germanenstamm der Ubier bereits im Jahre 38 v.Chr. unter Kaiser Augustus von der rechten – der heutigen Deutzer – Rheinseite auf die linke Rheinseite übersiedelte, überliefert Tacitus von dem Germanenstamm in der Brukterer, dass sie um das Jahr 97 von anderen germanischen Stämmen geschlagen und vollständig ausgerottet worden sind. Die Sugamber zogen sich vor den Römern landeinwärts in die östlichen Waldhöhen zurück. Die Tenkterer setzten sich nördlich und südlich an den Flusstälern der Ruhr und der Sieg fest, ein Teil soll auf die linke Rheinseite übergesiedelt sein. Die Römer selbst haben das rechtsrheinische Vorfeld, das auf diese Weise relativ siedlungsfrei wurde, zwar nicht besiedelt, aber als ihr Interessengebiet angesehen, welches sie kontrollierten.“

Power-Point-unterstützter Vortrag
Referentin: Dr. Inge Flock
Datum: 26. November 2009
Ort: Caritas-Altenzentrum St. Heribert, Urbanstr. 1, 50679 Köln
Tagesraum Domblick (1. Etage 1.092 – 1.094)
Zeit: 16.00 Uhr
Der Eintritt ist frei
Tel. Infos und Anmeldung: 02202-45579

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