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Maya Kalender Evo Morales kündigte Zeitenwende an

 

Rede des bolivianischen Präsidenten Evo Morales
http://www.youtube.com/watch?v=eV8n4rpHSoM    Die wesentliche Botschaft der Rede ist auf dem Video zu sehen

Kein Weltuntergang – dafür eine indigene-sozialistische Vulkaneruption:
Evo Morales  sprach in aller Deutlichkeit und mit viel neuem Nationalstolz  am weltweit ja so beachten 21. Dezember auf der Sonneninsel im Titicacasee.
Alle originären Kräfte, Stammesvertreter aus vielen Kontinenten, aber auch praktisch das ganze diplomatische Korps versammelten sich zum erstenmal an dieser historischen Stätte, wo sich die Mythologie der Sonnenkinder vor tausenden von Jahren, zu Beginn mit der Königsstadt Tiahuanaco und später dem “Imperio Tahuantinsuya” –dem Reich der “Vier Winde” der Inkas, begründet hatte.
“El Manifesto de la Isla del Sol” – so der Titel dieser präsidialen eineinhalb stündigen, flammenden Rede (wurde später vom Kommunikationsministerium rund 1 Million mal den wichtigsten Zeitungen beigelegt) ist die wohl klarste Ideensammlung und Vision dieser MAS-Regierung, was die nächsten Jahre Bolivien an Veränderungen bringen werden und in welche Richtung der große Wandel “El Cambio” führen soll.
Der bolivianische Staatspräsident rief nach Sonnenaufgang den Tausenden am Strand des Ticicacasee zu: “Wir treffen uns heute im Zeichen des “Pachakuti” – im Geiste des Wechsel, des Um- und Aufbruchs; nie zum Untergang, sondern stets zur Hoffnung der Völker dieser Erde!”
Nach Jahrhunderten der Dunkelheit wegen ausländischer Eroberer – einer “Null-Zeit”, einer schmerzreichen Trauerzeit für die indigenen Ureinwohner, bringt nun endlich der “Pachakuti” uns wieder eine Zeit des Lichtes!”
Zeitgleich in Nord- und Südamerika mobilisieren sich an diesem Sonnenwende-Tag alle unterdrückten, diskriminierten und ausgegrenzten Völker in der gemeinsamen Erkenntnis einer globalen Krise, welche die ganze Welt erfasst hat:
einer Klima-, einer Finanz-, einer Ernaehrungs-, einer institutional-kulturellen und einer ethisch-geistigen Weltkrise, mit einem Kapitalismus, der im Konsum- und Geldrausch den Menschen glauben macht, er könne diese Erde beherrschen.
Was hat uns dieser “wild gewordene” Kapitalismus, dieser Freie Markt, die Privatisierung der natürlichen Ressourcen, die Marginalisierung der Staatsmacht in den letzten hundert Jahren gebracht?
– 850 Millionen hungernde Menschen – 30 Million mehr als vor 30 Jahren – mit einer auf 44 Jahren gleichgebliebenen Lebenserwartung!  - dagegen jährlich 700 Million Tonnen weggeworfener Lebensmittel in allen Industrienationen ;
rund 1300 Millionen Menschen verbleiben in Armut; davon 230 Million Arbeitslose – 40 Million mehr als vor 30 Jahren.
Dies alles brachte unseren Planeten, ja unsere Menschheit an den Rand der Vernichtung – echt vieles ist in Gefahr. Dass wir wohl wahrlich an einer immanenten Weichenstellung angelangt sind, ist wohl heute allen bewusst geworden.
Dieser 21. Dezember muss der Start zu einer neue Gesellschaftsordnung, in ein neues Leben sein und gleichzeitig das Ende dieses exzessiven Kapitalismus bedeuten – raus aus den Verteilungskaempfen, dem Raubbau an der Natur und rein in das harmonische Miteinander und dem Streben zum Gleichgewicht mit der Mutter Erde. Es muss Schluss sein mit falschen Hierarchien, mit Monopolen und Oligarchien.
Wir hier versammelten, oben im heiligen, fast 4’000m hoch gelegenTiticacasee, draußen auf der Sonneninsel, einer der Welt-Naturschönheiten, wollen die Kämpfer des Regenbogens – des Arco Iris  – sein, die Kämpfer für ein “Vivir Bien”; wir sind die Aufständischen dieser Welt!
Dazu haben wir folgende dringend notwendige Schritte als Manifest verfasst:
1. Neugründung basisdemokratischer Strukturen, Kontrollen und einer Politik der Armen, der Integration der Augegrenzten und zum Nutzen aller Völker
2. Mehr Sozial- und Menschenrechte im Kontrast zur ständigen Kommerzialisierung menschlicher Bedürfnisse: Freier Zugang zu Wasser, Luft und Erde – auf zum Ende aller Diskriminierung – Privat-Eigentum nur noch beschränkt unter Erfüllung und Kontrolle sozialer Ziele.
3.  Entkolonisierung und Rückbesinnung auf die “alten Wurzeln” der originären Herkunft und unserer Ahnen – weg von Rassismus und Faschismus! – weg vom Konsumrausch – vom Luxus, vom Egoismus und Gier – auf zum “Vivir Bien” – zum liebenswürdigen Leben für Alle!
4. Auf zum Schutz der “Mutter Erde” – der Basis des “Vivir Bien” – Nein zu einer kolonialistischen, neuen Diktatur der “Grünen” – der Umweltpolitik der Industriestaaten – Appell an deren Eigenverantwortung, die katastrophalen Fehler an Luft, Wasser und Raubbau selbst zu korrigieren. Seien wir uns endlich bewusst, dass es der “Mutter Erde” ohne uns Menschen besser gehen würde!
5. Rückgewinnung der Souveränität an den Natürlichen Ressourcen – Befreiung von der neoliberalen Dominanz und Ausbeutung: Nur das kann die Basis eines integrierten Wachstums der Entwicklungsländer sein, mit einer eigenen Industrialisierung und werthaltigen Arbeitsplätzen.
6. Recht auf gesunde und genügende Ernährung zum “Vivir Bien” – auf zu gesunden Produktionstechniken – keine Genmanipulation – keine Patent beherrschten Monopolien und unerlaubte Finanzspekulationen mit Lebensmitteln. Schutz der Bevoelkerung vor falscher Ernaehrung und schlechten Gewohnheiten, wie dem uebertriebenen Genuss von Alkohl.
7. Aufbau und Staerkung der Voelker des Suedens gegen den neo-liberalen, kolonialistischen Interventionismus des Norden, keine Freihandelsabkommen “des Todes” sondern auf zu starken Koalitionen – zum “Vertrag des Lebens” im Verbund der eigenen Staerke an Wissen und Bildung, an Kapital und Technologie in harmonischer Zusammenarbeit mit solidarischem Wissenstransfer und Gleichgewicht zugunsten der “Mutter Erde”.
8. Mehr und bessere Bildung muss zu mehr Wissen und besseren Techniken im Kampf gegen Armut und Hunger fuehren – Kampf gegen den Protektionismus der Patente, der fehlenden Solidaritaet und dem Monopol der Industriestaaten – die Abhaengigkeit gegenueber den transnationalen Konzernen muss reduziert werden.
9. Gruendung einer eigenständigen weltweiten Institution der ursprünglichen Völker dieser Erde ohne Interventionismus der Veto-beherrschten UNO und der kapitalistischen Machtinstrumente wie Weltbank und IMF.
10. Weg von einer Markt- Kapital- und noch schlimmer Gewinn-orientierten Wirtschaftspolitik zu einer integralen Entwicklung, ausgerichtet auf das Glueck und die Zufriedenheit der Menschen, der Harmonie und dem Streben nach Gleichgewicht der “Mutter Erde”. Bauen wir eigene Finanzierungsinstitute und solidarische Maerkte auf und loesen wir uns von der unsaeglichen Fuchtel dieser “Auslandschuld” welche uns die Industrielaender in ihrem Streben nach Gewinn auferlegen.
Damit ist klar, unsere Vision eines kumunitaeren Sozialismus des “Vivir Bien” basiert auf allgemein gueltigen Menschen- und nicht Marktrechten, auf der Gluecklichkeit und der Zufriedenheit aller Bewohner dieser sich im Gleichgewicht befindlichen Erde.
Hiermit rufe ich Euch alle auf, dafuer zu kaempfen, diesen unseren Planeten und damit unsere Menschheit zu retten! – es leben die Voelker der Erde – es leben die Kaempfer im Zeichen des Regenboges – mit der Fahne des Arco Iris – der Wiphala! – Evo Morales Ayma am Fusse der Chinkana, dem Inkatempel, dem Labyrinth (hoffentlich nicht zu sprichwörtlich für all diese Gedankengänge)  des Sonnengottes.

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