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Wolgograd (Stalingrad) unsere Partnerstadt (Info und Ausstellung)

Bild: Mutter-Heimat-Statue in Wolgograd von Jewgeni Wiktorowitsch Wutschetitsch- Großstatue zu Ehren der Schlacht der Roten Armee, von der Fußsohle gemessen fast 40 Meter höher als die New Yorker Freiheitstatue Wikipedia
Die russische Partnerstadt Kölns liegt an der gigantischen Wolga, die sich mit über 3500 km Länge durch das europäische Russland zieht. Die Wolga ist zu jeder Jahreszeit ein spektakuläres Reiseziel. Wolgograd hat auch historisch Verbindungen zu Deutschland, so gibt es auf dem Stadtgebiet eine alte Siedlung deutscher Migranten.
Die Region galt den Zaren als Bastion gegen die osmanisch - muslimische Bedrohung im Süden. Die Stadt hatte in der Sowjetunion größte Bedeutung, da sie neben St. Petersburg (Leningrad) den höchsten Blutzoll tragen musste. In Stalingrad wurden unter großen Verlusten Massen an Rotarmisten gegen die Deutsche Wehrmacht ins Feld geführt, dies letztlich sicherlich mit kriegsentscheidend für Europa. Die Städetpartnerschaft von Köln stand ganz und gar im Sinne der Aussöhnung mit den Völkern der Sowjetunion und dem Kommunismus.
Bei der Siegesparade zum 75 Jahrestag gab es einen kleinen politischen Skandal, die Soldaten marschierten in Uniformen der "Weißen Armee" einer konterrevolutionären internationalen Interventionstruppe gegen die junge Sowjetunion (mehr Buch "Die große Verschwörung"). Die Roten siegten über die Weißen und die Deutschen, diese Geschichtsfälschung in der Parade ließ in Russland  verständlich die Wellen hoch schlagen.
Wolgograd (Zarizyn, Stalingrad) liegt 1073 km südöstlich von Moskau am rechten Ufer der Wolga, rund 400 km nördlich der Mündung des Flusses ins Kaspische Meer. Die Stadt erstreckt sich in einer Breite von bis zu 10km über 85km am Ufer der Wolga wie eine Schlange entlang.
Wolgograd ist das administrative und wirtschaftliche Zentrum der unteren Wolga und ist eine Millionenstadt und hat so viele Einwohner wie Köln.

Klima
Das Klima ist kontinetal geprägt und durch den Fluß etwas gemildert, in der Regel zwischen 30 Grad im Sommer und Minus 10 Grad im Winter, so bietet es in den Sommermonaten Temperaturen von auch 35-40°C im Schatten und im Winter kann sie bis auf -25°C runterfallen. Also wie wie es bei uns früher auch einmal war. Es gibt dort starke Winde, Flußsegler haben hier ein echtes El Dorado.

Geschichte
Früher hiess die Stadt Zarizyn und war eine der Festungen an den südlichen Grenzen Russlands. Seit dem Ende des 18. Jahrhunderts verlor es allmählich seine Verteidigungsbedeutung, da Russland allen Nachbarn bei weitem überlegen war und es keine ernste Bedrohung mehr gab. Im 19. Jahrhundert wurde Zarizyn zu einem wichtigen Industrie- und Handelszentrum in der Region Nizhneje Powolzhje (der Wolga Unterlauf), natürlich war Wolgograd ein grosser Schiff- und Bahnverkehrsknoten.

Sehenswürdigkeiten
Wolgograd wird als die "sowjetischste" Stadt Russlands bezeichnet. Ähnlich Transnistrien in Moldawien.
https://www.youtube.com/watch?v=n8T8iFtX73k
Gründe dafür gibt es viele. Die einst unter dem Namen Stalingrad weltbekannte Stadt rühmt sich noch heute mit seinen Denkmälern für jene Soldaten, die vor 70 Jahren die Stadt verteidigten. Historisch von grosser Bedeutung sind beispielsweise der Denkmalkomplex auf dem Mamajew-Hügel oder das Panorama-Museum der Schlacht von Stalingrad. Die Kulmination des Denkmalensembles bildet die gigantische Statue "Mutter Heimat", die ein 33m langes Metallschwert trägt, das allein 14 Tonnen wiegt. Sie ist mit 85 Metern (gemessen von der Fusssohle bis zur Schwertspitze) eine der höchsten Statuen der Welt.
Ein weiterer Grund liegt im Stadtbild Wolgograds selbst, denn das im Krieg völlig zerstörte Stadtzentrum wurde nach Kriegsende sofort wiederaufgebaut. Dadurch spiegelt sich in der Architektur der Stadt der "Stalin-Empire-Stil" in seiner reinsten Form wieder.
Die Stadt ist auf acht Stadtteile (Rajon) aufgeteilt:
Woroschilowskij, Dzerginskij, Kirowskij, Krasnoarmejskij, Krasnooktjabrskij, Sowetskij, Traktorozawodskij und Zentralnyj.
Im südlichsten Stadtteil von Wolgograd (im Rajon Krasnoarmeisk) liegt die ehemalige deutsche Siedlung Alt Sarepta, die 1765 von der Herrnhuter Brüdergemeine gegründet wurde. Nicht weit davon entfernt, direkt an der Einmündung des Wolga-Don-Kanales in die Wolga, steht die grösste Lenin-Statue Russlands.

Verbindungen
Wolgograd unterhält ein grosses Strassenbahnnetz und seit 1984 eine Stadtbahn mit 13.5km Streckenlänge, davon 3.3km im Tunnel. 
Des Weiteren verbindet die mit 7.1km längste als Balkenbrücke ausgeführte Strassenbrücke Europas das Stadtgebiet von Wolgograd am westlichen Wolgaufer mit der Stadt Krasnoslobodsk am östlichen Ufer. Die Brücke wurde im Oktober 2009 nach 13-jähriger Bauzeit eröffnet. 
Wolgograd verfügt zudem über einen Flughafen. 
Am schnellsten erreicht man weit entfernte Rajons mit dem Elektrichka.
(Quellen fit4russland, diverse)
https://de.wikipedia.org/wiki/Wolgograd
 

Der Verein der Städtepartnerschaft Köln Wolgograd:

„…und die Wolga brannte“

Das Buch wurde vom Verein Städtepartnerschaftsverein Köln-Wolgograd herausgegeben, 50 Menschen aus Wolgograd, dem ehemaligen Stalingrad, nahmen die Mühe des Erinnerns auf sich und schrieben auf, was sie als Jugendliche vor 75 Jahren während der Schlacht um Stalingrad erlebten. Die Berichte entstanden auf Anregung unseres Vereins.
Im Jahr 2002 wurden die Erinnerungen in einer deutschen und einer russischen Ausgabe veröffentlicht.
Das Buch ist zum Preis von 14.50 € (+3,50 € Versandkosten) erhältlich beim
Städtepartnerschaftsverein Köln-Wolgograd
c/o Eva Aras, Paffrather Str. 18, 51069 Köln
Tel. 0221 – 68 52 57
Mail: info(at)wolgograd.de

Veranstaltung:

Die Ausstellung „Stalingrad – Appell zum Frieden“

Anlässlich des 75. Jahrestages des Endes der Schlacht um Stalingrad hat Kölns Partnerstadt Wolgograd, das ehemalige Stalingrad, eine Ausstellung angefertigt. Sie erinnert in Bildern und Texten an die damaligen Ereignisse und zeigt damit zugleich, dass die Erinnerungskultur der Wolgograder Bevölkerung vor dem Hintergrund ihrer traumatischen Kriegserfahrungen eine andere ist als bei uns..
Der Städtepartnerschaftsverein Köln-Wolgograd e.V., der Bundesverband Deutscher West-Ost-Gesellschaften, die Stiftung West-Östliche Begegnungen und die Stadt Wolgograd laden zur Eröffnung der Ausstellung am 28.6. um 15.00 Uhr in die Kartäuserkirche ein. Daran teilnehmen werden auch Gäste aus Wolgograd, unter ihnen Andrej Kosolapov, Vorsitzender des Wolgograder Stadtparlaments, und Jurij Starovatykh, ehemaliger Wolgograder Oberbürgermeister, der vor 31 Jahren mit Norbert Burger die Städtepartnerschaft begründet hat und Vorsitzender der internationalen Gesellschaft „Russische Friedensstiftung“ in Wolgograd ist. Eingeladen sind ebenfalls unsere Oberbürgermeisterin Henriette Reker, unser ehemaliger Oberbürgermeister Jürgen Roters, Mitglied des Deutsch-Russischen Forums und Frieder Wolf, Leiter des Büros für Europäische und Internationale Angelegenheiten der Stadt Köln.
Nach einem einleitendem Vortrag von Frau Dr. Ekaterina Makhotina, Universität  Bonn, zum Thema der Ausstellung folgt eine Diskussion, an der sich alle Anwesenden beteiligen können, zu Fragen der Erinnerungskultur in beiden Ländern und zu Möglichkeiten zivilgesellschaftlicher Einflussnahme auf die Beziehungen zwischen Deutschland und Russland. 
Abschließend wird es einen Empfang geben, zu dem alle herzlich eingeladen sind.
Eröffnung: Freitag, der 28.06.2019, 15.00 Uhr
Ort: Kartäuserkirche, Kartäusergasse 7
Dauer der Ausstellung: 28.06.-05.07.2019
Öffnungszeiten:
Mo. – Fr. 16.00-19.00 Uhr
Sa. + So. 13.00-17.00 Uhr

 

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