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Bittergemüse, gesund und rar

Ich liebe Bittergemüse aber es wird immer seltener. Aus meiner Kindheit kenne ich noch bitteren Rosenkohl und andere schmackhafte Gemüsesorten. Manchmal vermisse ich tatsächlich diesen feinen bitteren Geschmack.Ja es gibt immer noch eine feine bittere Note jedoch ist der ursprüngliche Geschmack herausgezüchtet worden.
Auch Oliven haben eigentlich richtig viele gesunde Bitterstoffe, bei der Olive sind es sogar so viele, dass sie roh, frisch vom Baum sogar als ungenießbar gelten, sie sind aber nicht giftig. Es gibt Menschen die essen sehr bittere Oliven, andere mögen selbst die mildesten nicht da immer noch eine Spur bitter. 
Die Bitterkeit im Essen hat wenig mit der Bitterkeit des Lebens zu tun.. so wie "sauer lustig macht" macht "Bitter oft gesund"!
Für Kinder insbesondere unsere auf Ultrasüß getrimmten Kinder ist bitter eher etwas wie ein Schock, manche weinen oder schreien und spucken gleich wenn sie etwas bitteres Essen. Ein eingebauter Schutz vor giftigen Pflanzen mag man meinen. An Bitter scheiden sich die Geister, allerdings möchte ich nicht vorenthalten das diese Gemüse sehr gesund sind, insbesondere noch mit Restbitter.
Natürliche Bitterstoffe haben viele gesundheitliche Vorteile – sie regen die Verdauung an, fördern die Leberfunktion und helfen, den Blutzucker zu stabilisieren. Sie sind auch gut für die Darmflora und können sogar Heißhunger auf Zucker reduzieren.
Auch das "Colakraut" die Eberraute und die Mariendiestel sind bitter, werden gerne als Tee genommen und sind sehr starke traditionelle Naturheilmittel. Beides sind echte Powergewächse.
Verantwortlich für den typischen Geschmack von Rosenkohl und Chicorée sind Senfölglykoside. Der würzige Bitterstoff, wurde zuletzt aus diesen Pflanzen immer mehr herausgezüchtet, um sie milder zu machen. Darüber mögen sich viele Menschen freuen, dem Gemüse bereitet dies jedoch Probleme, es ist eine natürliche Abwehr vor Fressfeinden. Das unser Wintergemüse doppelt soviel Vitamin C hat wie Orangen erklärt wie unsere Vorfahren mit Kohlsorten gesund über den Winter kamen.
Oliven enthalten den Bitterstoff Oleuropein, der entzündungshemmend und antioxidativ wirkt. In seiner natürlichen Form ist er sehr intensiv, aber genau deshalb werden Oliven in Salzlake oder durch Fermentation milder gemacht. Trotzdem wäre es spannend zu testen, ob man die gesunden Bitterstoffe gezielt genießen kann – vielleicht in kleinen Mengen oder in Kombination mit anderen Lebensmitteln.
Viele ursprünglich bittere Gemüsesorten wie Artischocken, Chicorée, Rosenkohl oder auch Radicchio enthalten wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe, die gut für die Verdauung sind und sogar entzündungshemmend wirken. Leider wurden in den letzten Jahrzehnten viele Bitterstoffe gezielt weggezüchtet, weil Verbraucher eher mildere Geschmäcker bevorzugen.
Das ist schade, denn gerade diese Stoffe könnten gesundheitlich hochwertige Effekte haben. Zum Glück gibt es wieder eine kleine Bewegung, die sich für ursprünglichere Sorten interessiert – einige Bio-Bauern und Manufakturen setzen darauf, alte, nicht „entschärfte“ Pflanzen wieder populärer zu machen. Vielleicht erleben wir bald eine Rückkehr der Bitterstoffe als bewusstes Qualitätsmerkmal.
Bitterstoffe bringen nicht nur gesundheitliche Vorteile, sondern auch eine vielschichtige Geschmackstiefe, die vielen modernen Gemüsesorten fehlt. Ein Gericht mit bitteren Komponenten kann eine wunderbare Balance schaffen – etwa durch die Kombination von herbem Radicchio mit süßen Früchten, oder gebratenem Rosenkohl mit nußigen Aromen, etwa von Maronen.
Leider hat sich das Geschmacksempfinden vieler Menschen an milde, leicht süßliche Nuancen gewöhnt, weshalb bitteres Gemüse seltener gezüchtet wird. Doch wer einmal bewusst alte Sorten probiert oder mit Bitterstoffen experimentiert, entdeckt ganz neue Facetten – und oft sogar eine regelrechte Sehnsucht nach mehr geschmacklicher Vielfalt.

  • Schwarzwurzel – wird manchmal „Winterspargel“ genannt und hat einen leicht bitteren, erdigen Geschmack.
  • Löwenzahnblätter – früher viel häufiger in Salaten verwendet, sehr intensiv bitter, aber extrem gesund.
  • Endivien – ein Verwandter des Chicorée, mit kräftigem Bittergeschmack, perfekt für Salate.
  • Pastinaken (alte Sorten) – moderne Pastinaken sind oft mild, aber ursprüngliche Varianten hatten deutlich mehr Bitterstoffe.
  • Gelbe Bete – weniger süß als die rote Bete, mit einem leicht bitteren, erdigen Aroma.
  • Wermutkraut – wird traditionell für Magenbitterschnäpse genutzt und hat medizinische Eigenschaften.
  • Kerbelrübe – ein fast vergessenes Wurzelgemüse mit bitterer Note und nussigem Geschmack.
  • Kapern haben nicht nur eine beeindruckende Blüte

    Kapern haben tatsächlich beide Geschmacksrichtungen – sie sind sowohl salzig als auch leicht bitter! Ihr intensiver Geschmack kommt durch die Einlege-Methode: Sie werden meist in Salzlake oder Essig konserviert, was die salzige Note verstärkt. Gleichzeitig enthalten sie von Natur aus Bitterstoffe, insbesondere Rutin, das auch antioxidative Eigenschaften hat.
    Je nach Zubereitung kann eine der Geschmacksrichtungen dominieren:

    • Kapern in Salz sind oft intensiver bitter und haben eine kräftige Würze.
    • Kapern in Essig sind etwas milder und eher säuerlich-salzig.
    • Kapernfrüchte (Kapernäpfel) haben weniger Bitterstoffe und schmecken leicht nussig und säuerlich.
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    Und der Kapernapfel, also die Frucht der Kapernpflanze, ist eine oft unterschätzte Delikatesse! Er hat eine mildere, aber dennoch leicht bittere und säuerliche Note und bietet eine interessante Alternative zu den klassischen kleinen Kapernknospen. Besonders in der italienischen und griechischen Küche werden Kapernäpfel oft als Antipasti oder eingelegt als feine Beilage verwendet.

  • Mein Tipp öfters mal bitter wagen, man fühlt sich damit gleich leichter.
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