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Porzer Innenstadt, Friedrich Ebertplatz neu gestalten

Bild: typische Pariser und Metropolenbebauung würde Porz ein anderes Flair verleihen (Foto Jochen Geis) So könnte der Friedrich Ebertplatz mit einer runden Grünfläche in der Mitte gestaltet sein, vom Bürgerverein Porz betreut werden und zum Verweilen einladen. So könnte ein Doppelgebäude wie auf dem Bild mit städtischem Firstmaß 6 Stockwerke etwas Gründerzeitflair in die Stadt holen und den Blick von der Sparkasse bis zum Türmchen des Rathauses freigeben.

Warum sich nicht von Paris, St. Peterburg oder den Kölner Ring inspirieren lassen?
Zum verkaufsoffenen Sonntag hat die ISG das ehemalige Hertiegebäude in einer Protestaktion mit schwarz-rot-goldenen Plakaten beklebt um gegen den Leerstand ein Zeichen zu setzen. Das Porz nicht auf der aktuellen Prioritätenliste in Köln steht ist klar und wird ebenfalls bemängelt. Der OB kümmert sich nicht und den Porzern würde es besser gehen wenn sie ihre Geschicke selbst lenken würden. Allerdings erscheint mir der Protest etwas ratlos und wenig inspirierend. Die Kölner müssen mit Ideen und Vorstellungen unter Druck gesetzt werden.  Es ist auch klar, Porz wird, nachdem Mülheim mit der Entwicklung des Rheinufers abgehakt ist, das kommende Objekt Kölner Stadtplanung werden. Zu sehr drückt die Situation, zu sehr hat sich in Porz eine negative Maulerei verbreitet, so unglücklich die Situation nach der Kommunalwahl mit Porz als einzigem Stadtbezirk unter einem "Rechtsblock" von CDU, AfD, FDP und proKöln die gemeinsam den Bezirksbürgermeister gewählt haben. Einem Rechtsblock, der zu landesweitem Aufsehen und Protesten geführt hat da er mit der politischen Kultur bricht. Davon unbelassen, trotz dieser politischen Isolation muss sich in Porz etwas tun!
Warum immer nur klein-klein Denken, Denken wir doch mal stadtplanerisch maximal: maximal menschenfreundlich, maximal Flair, maximal gut für die jetzigen und zukünftigen Porzer, maximal verträglich, maximaler Zugewinn in Punkto Qualität.
Nur was macht Köln? Es muss nun ein großer Wurf gelingen der in keiner Weise mit den Konstellationen im Bezirksratshaus in Verbindung gebracht werden kann. Bedeutet nun müssen engagierte Bürger und die Stadt Köln ran und initiativ werden.  Es ist klar, dass dem Rechtsblock aus Köln keinerlei Geschenke gemacht werden, aus denen er ein politisches Geschäft machen könnte. Daher Chefsache ist Chefsache: eine top Lösung aus dem Kölner Rathaus präsentieren und hier den Porzern mal die Leistungsfähigkeit der Kölner vorführen. Dann müssen die tangierten Verwaltungszweige sich in Porz verstärkt involvieren... oder hat Köln das nervige Porz inzwischen bereits abgehakt?
Die Stadt hat sich zu dem Thema geäussert und es steht nun ein großer Wurf an, es geht nicht nur um "Hertie" sondern das gesamte Cityumfeld. Es fehlt das Flair einer Großstadt, immer noch und es fehlt ein urbanes Grün. Nun da der Klotz definitiv in der jetzigen Form verschwinden soll entsteht die große, vielleicht einmalige Chance aus Porz eines der schönsten und lebenswertesten mittleren Zentren einer deutschen Metropole zu machen. Die Lage, die Anlage der Stadt sowie die zur Verfügung stehende Fläche würden es hergeben. Köln investiert gerade ganz groß in Mülheim, Deutz wurde und wird extrem aufgewertet. Nun muss Porz entwickelt werden und zwar a la Hausmann. Hausmann war der "Renovierer Paris", natürlich wäre dann Porz sehr viel kleiner dimensioniert. Eine Alternative zum "Hausmannstil" wäre etwas modernes aus einem Guß, allerdings risikobehaftet. Bzw. eine Mischung aus dem bereits vorherrschendem Backstein in Kombination mit weiss verputzten Fenster- und Türen wie es  verbreitet ist.
Frage "Was wird aus dem Hertie?"
Die Stadt hat bereits mitgeteilt, das Gebäude ist in der alten Form nicht zu verwenden, es soll rück- umgebaut werden. Für eine zentrale Platzgestaltung würde sich eine urbane Architektur im Stile der Pariser Hausmannbauten anbieten, "petit Paris" ein Anblick den wir in Köln nur von der Innenstadt und Ringgestaltung kennen. Die Nutzung würde sich entsprechend anbieten: Geschäfts, Büro- und Wohnhaus oder ein Grünzug.
Beispielhaft wäre ein zwei- oder vierfach geteilter Bau mit Sichtachse ähnlich dem Foto, selbstverständlich geringerer Breite entsprechend den Dimensionen des Hertiegebäudes. Die Stadt als Eigentümer könnte ein Marketingbüro mit der Vermarktung der Wohneinheiten beauftragen. Die Nutzung und Neugestaltung der Tiefgarage wäre mit dem Projekt realisierbar. Ein Architekt der sich zutraut das Gebäude bei Nutzung der vorhanmdenen Altsubstanz zu realisieren, müsste gefunden werden.
In diesem Stil könnte dann auch die Kalstr., die Philip Reiss Str und die Mühlenstr. bebaut werden. Der Pariser Stil würde Porz endlich etwas mehr städtischen Flair einhauchen und wäre eine sehr schöne Alternative zum Backsteinstil der 80er- und dem bauhausartigem Stil der letzten Jahre. Der Momentane Zuzug zur Stadt sollte dringend genutzt werden, in Köln Mülheim beweist die Stadt aktuell ihr kreatives und gestalterisches Potential, in Porz würde ein urbanes Subzentrum entstehen, das ein petit Paris, ein klein Köln wäre. Sicherlich ein sehr attraktives Wohn- und Lebensviertel. Das Engagement des Bürgervereines Porz, das auch hier zunächst etwas belächelt wurde, hat inzwischen die Porzuer Innenstadt erheblich optisch und vom flair her aufgewertet. Die Bürger haben die erste Schritte gemacht, was macht Köln? Die Stadt Köln ist Eigentümer aller in Frage kommenden Objekte und Grundstücke in Porz, Sie hat die einmalige Gelegenheit selbst eine vorbildliche und epochale Planung und Umsetzung zu präsentieren. Auch die Karlstraße steht bereit zu einem grünen Großstadtboulevard umgestaltet zu werden.
Das Dechant Scheben Haus im Besitz der Kirche ist sehr gut platzsparend gebaut und der kleine Durchgang ist alles nur kein "Angstraum". Der Tunnel hingegen wird mit dem Abriß des ehemaligen Kaufhauses verschwinden, dass war Höhlenarchitektur aus kalten Kriegszeiten (in die uns mache zurückversetzen möchten). Alles offen, luftig, frei!
Die breite Straßenüberquerung sollte eher bleiben, warum Rückbau wenn man schon eine großzügige Fläche hat. Die Gastronomie am Rheinufer wird sich entwickeln wenn die Vermieter realistische Forderungen stellen. Die Tropfsteinhöhle unter dem Friedrich Ebertplatz wäre kostengünstig aufzufüllen und in eine Kletter- und Parkourlandschaft verwandelt- auf dem Platz wird bereits seit Jahren trainniert!
Inspirierend sind natürlich die mutigen futuristischen Planungen zb. aus Shanghai hier
Ergebnis: das Planungsbüro gibt bekannt, dass es an Stelle des Hertiegebäudes 2 Gebäuderiegel und an Stelle des Ebertplatzes einen Gebäuderiegel errichten möchte. Das Konzept wurde vorgestellt, es wurde diskutiert aber nicht wirklich verhandelt. Offensichtlich war schon mal wieder alles soweit beschlossen.
Die Planungen der stadteigenen Gesellschaft widerspricht somit direkt dem Beschluss des Rates der Stadt Köln vom 23.03.2010, hier wurde ausschließlich eine Randbebauung des Platzes als „Flächenpotential“ ausgewiesen.
 Dipl.-Ing. Bernd Streitberger, war zu diesem Zeitpunkt  Dezernent für Stadtplanung in Köln und wechselte nach 8,5 Jahren in 2012 als einer der Geschäftsführer  zur Stadtentwicklungsgesellschaft ‚moderne stadt’. Hier ist er unter anderem für die Entwicklung des 14,5 ha großen Geländes der ehemaligen Clouth Gummiwerke in Köln-Nippes verantwortlich und auch für die Umwidmung des Hertiekomplexes in Porz, wie auch der Problemtiefgarage.
Porz ist einwichtiger Standort: von Bundeseinrichtungen DLR, Luftwaffe, hier sind Deutschlandzentralen von internationalen Konzernen ansäßig, gibt es eine Reihe wichtiger Unternehmen aus dem IT Sektor, ist die älteste Maschinenbaufirma der Welt ansäßig, ist das Ferkehrszentrum der Region (Flughafen, Autobahn, ICE Bahnhof, nationaler Busbahnhof...) Es ist der Stadzbezirk mit dem repräsentatievsten Rheinufer neben der innenstadt.... An der Uni Köln ensteht gerade für 170 Mio ein Neubau der Neue Laborkomplex für das Department für Chemie und die Didaktiken der Naturwissenschaften, in Porz wird um jede Mio gefeilscht. Streitberger spricht von Investoren, zu welchem Preis wurde das Grundstück denn privatisiert, es wurde doch vor einigen von der Stadt erworben? Wurde mit zum Beispiel der GEWOG die Platzrandbebauung erörtert? Die Gewog hatte 2009 vorsichtiges Interesse signalisiert.
Die Lärm- und Staubbelästigung für die Büros am Friedrich Ebert Platz wird erheblich sein, ein Arbeiten (telefonieren) dürfte nicht möglich sein. Es wird ein imenser Gewinn für Porz sein, wenn der häßliche Kasten verschwunden sein wird, Büros und geschäfte bezogen werden. Allerdings muss man sich nun Gedanken über die Bauzeit machen. Fraglich ist auch ob ein Büro an einem dunklen Durchgang, der mit der Platzbebauung entstehen würde, mit einem Büro am lichten Platze vergleichbar ist.

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