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Rheinland: Die Weidesaison für Milchkühe beginnt

Auf die Weide, fertig, los! Die Weidesaison für Milchkühe beginnt

  • Stalltore auf: Bei Landwirt Torsten Mühlinghaus aus Wermelskirchen beginnt die Weidesaison für Milchkühe
  • Weidehaltung mit Vorteilen für das Tierwohl, die Artenvielfalt und für einen gesunden Boden
  • Mehrwert-Milch bei Konsumenten gefragt – Absatz in 2024 gestiegen

Wermelskirchen (NRW) 05.04.2025. Für viele Milchkühe steht in diesen Tagen ein besonderes Ereignis an: Beim Weideaustrieb kommen die Kühe wieder auf die Weide, nachdem sie den Winter im Stall verbracht haben. So auch bei zahlreichen Landwirtinnen und Landwirten der Molkereigenossenschaft Arla, die ihre Kühe von Frühjahr bis Herbst auf die Weide lassen. Torsten Mühlinghaus ist einer von ihnen. Als Landwirt und Arla-Genossenschaftsmitglied bewirtschaftet er mit seiner Frau einen Hof in Wermelskirchen im Bergischen Land und liefert seine Milch an die Arla Genossenschaft. Heute, am 05.04.2025, läutet der Landwirt den Frühling für sein Milchkühe ein. Die Weidesaison hat Vorteile für die Tiere, aber auch für die Artenvielfalt und die Böden seiner Wiesen. Mit dabei: mehr als 100 Zuschauerinnen und Zuschauer aus der Region, die diesen besonderen Tag miterleben möchten.
„Der Weideaustrieb ist für mich als Landwirt jedes Jahr aufs Neue einer der schönsten Tage des Jahres. Denn nicht nur die hohe Qualität der Milch zählt, auch das Tierwohl und ein nachhaltiger Umgang mit der Natur stehen bei uns im Fokus. Da gehört die Weidehaltung für mich einfach dazu. Wenn die Tiere ab dem Frühjahr wieder auf der Weide sind, erlebe ich einen positiven Effekt für die Kühe und damit auch für unseren Betrieb. Außerdem spielt die Weidehaltung eine wichtige Rolle, um wertvolles Dauergrünland zu erhalten. Und durch zahlreiche Zuschauer beim Weideaustrieb habe ich die Gelegenheit mit den Menschen aus der Region über eine moderne Milchwirtschaft und die wichtige Arbeit von uns Landwirten in der Ernährungswirtschaft zu sprechen. Dieser direkte Austausch ist für mich sehr wertvoll und fördert das gegenseitige Verständnis“, sagt Torsten Mühlinghaus zum heutigen Auftakt der Weidesaison, die bis zum Herbst andauert. In dieser Zeit finden die Kühe auf den Weiden ausreichend Futter und die Bodenverhältnisse sind für den Weidegang geeignet. Nach dem von Arla geforderten Standard für Milch der so genannten Haltungsformstufe 3 (Frischluftstall; hier: Laufstallhaltung mit Weidegang) müssen die Kühe bei Betrieben wie dem von Torsten Mühlinghaus an mindestens 120 Tagen im Jahr mindestens sechs Stunden pro Tag auf der Weide verbringen. Bei dem Landwirt aus Wermelskirchen haben die Kühe tatsächlich rund 180 Tage im Jahr Weidegang. Nach dem von Arla definierten Standard für Milch mit Haltungsformstufe 3 – einer Haltung mit Auslauf im “Frischluftstall” und regelmäßigem Weidegang – müssen Kühe an mindestens 120 Tagen im Jahr jeweils mindestens sechs Stunden draußen verbringen. Der Betrieb von Torsten Mühlinghaus in Wermelskirchen geht über diesen Standard hinaus: Seine Kühe haben an etwa 180 Tagen im Jahr Zugang zur Weide.
Vorteile für das Tierwohl
Der Weideaustrieb als Beginn der Weidesaison hat vor allem in einigen skandinavischen Ländern eine lange Tradition. Für die Molkereigenossenschaft Arla, deren Wurzeln dort liegen, ist es daher ein besonderer Tag im Kalender. Die Kühe profitieren in vielerlei Hinsicht von der Weidesaison. Durch die größere Bewegungsfreiheit und die bessere Vitaminversorgung im Grünen kann sich etwa die Gesundheit und Fruchtbarkeit der Kühe verbessern. Zudem können die Kühe auf der Weide ihre natürlichen Verhaltensweisen wie Grasen, Liegen und Laufen besonders gut ausleben. Diese Bewegungen sind gut für die Gelenke und Klauen der Tiere und damit für ihr allgemeines Wohlbefinden.
Mehr Nachhaltigkeit: Förderung der Artenvielfalt und gut für die Bodengesundheit
Aber nicht nur die Kühe profitieren von der Beweidung, sondern auch die Artenvielfalt, wie Arla Unternehmenssprecher Markus Teubner erläutert: „Denn durch die Beweidung der Wiesen entstehen Lebensräume für zahlreiche Insekten. Das Fress- und Trittverhalten der Kühe auf der Weide führt zu unterschiedlichen Höhen und Stadien des Graswachstums, was Insekten in verschiedenen Entwicklungsstadien zugutekommt. Zudem bieten beweidete Wiesen ideale Rückzugsmöglichkeiten und Wiesenvögel nutzen das von den Kühen kurz gefressene Gras zur Nahrungssuche.“ Und beim Weiden hinterlassen die Milchkühe – in Form des „Kuhfladens“ – organisches Material. Das ist gut für das Bodenleben - und für die Bodengesundheit: Bodenorganismen brauchen organisches Material, um zum Beispiel eine Humusschicht aufzubauen. Und humusreiche Grünlandböden sind ein wichtiger CO2-Speicher. Damit bietet Weidehaltung auch einen ökologischen Mehrwert.
Tierwohl ganzjährig im Fokus – ob im Stall oder auf der Weide
Für alle Arla Landwirtinnen und Landwirte steht das Wohl der Tiere ganzjährig im Fokus, unabhängig davon, ob sie Weidehaltung anbieten können. Grundsätzlich ist wichtig, dass auch die Stallhaltung artgerecht ist und die Kühe die kalte Jahreszeit in Boxenlaufställen mit ausreichend Bewegungsfreiheit und Frischluft verbringen. So wird sichergestellt, dass die Kühe bei jedem Wetter frische Luft, Schutz und einen trockenen Liegeplatz haben. Die Kühe können sich fast wie im Freien aufhalten und die Landwirte können sie gut versorgen und bedarfsgerecht füttern. Für Torsten Mühlinghaus gehören zur guten Stallhaltung auch Kuhbürsten, an denen sich die Tiere scheuern und ihre Fell pflegen können., und Iin den heißen Sommermonaten sorgt ein großer Ventilator am Stalldach für die nötige Abkühlung. Darüber hinaus sind zahlreiche Maßnahmen rund um das Tierwohl bei der Molkereigenossenschaft Arla in dem umfassenden Qualitätsprogramm Arlagården geregelt, das für alle Arla Milchbauern gilt. „Das Programm unterstützt die Landwirtinnen und Landwirte dabei, das Tierwohl ihrer Kühe immer im Blick zu haben, etwa mit regelmäßigen Gesundheitschecks. Insgesamt umfasst das Programm die Bereiche Milchqualität, Lebensmittelsicherheit, Tierwohl und Nachhaltigkeit. Diese können wir anhand von über 100 festgelegten Kriterien prüfen“, erläutert Markus Teubner von Arla.
Mehrwert-Milch bei Konsumenten gefragt – Absatzplus in 2024
Bei Trinkmilch greifen Verbraucher immer häufiger zu so genannter Mehrwert-Milch; wie zum Beispiel Weide- und Biomilch oder Milch der Haltungsformstufe 3. Der Absatz dieser Mehrwertkonzepte (Frischmilch & H-Milch) ist im Jahr 2024 um 1,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Zum Vergleich: Bei der so genannten Standard-Milch ist der Absatz in 2024im Jahr 2024 vs. 2023 um 1,5 Prozent gesunken. Betrachtet man nur die H-Milch lag das Plus der Mehrwert-Milch sogar bei 6,2 Prozent in 2024im Jahr 2024 vs. 2023, während die Standard H-Milch beim Absatz lediglich um 2,2 Prozent im gleichen Zeitraum zugelegt hat. Verbraucherinnen und Verbraucher kaufen Mehrwert-Milch oftmals aufgrund der Vorteile für das Tierwohl oder auch für die Umwelt (Daten: Nielsen IQ I Milch Standard vs. Mehrwert I LEH + Discount I Absatz in (1000 l) und Absatzentwicklung vs. VJ in % I FY 2024 vs. FY 2023).
 

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