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Verteidigung: Bis 2029 acht weitere Patriot für Deutschland
Die aus Mitte der 1980er Jahre stammenden 40 Jahre alten Patriot- Systeme der USA schlagen bei den Bestellungen der Bundesrepublik zu Buche. MIM-104 Patriot ist ein US-amerikanisches bodengestütztes Flugabwehrraketen-System zur Abwehr von Flugzeugen, Marschflugkörpern und ballistischen Mittelstreckenraketen.
Die Patriot Abwehrsysteme werden ähnlich wie der israelische "Iron Dom" als so etwas wie eine Wunderabwehrwaffe gehandelt. Wenn man die Cheflobbyisten des militärisch industriellen Komplexes dieser Länder reden hört, dann muss man von fast 100% Erfolg dieser Abwehrwaffen ausgehen.
Der Einsatz geschieht aus traurigem Anlass und richtig lustig oder unlustig wird es, wenn die Systeme selbst von angreifenden Raketen getroffen werden. In einem solchen unmöglichen Fall hätten sie definitiv versagt. Russland gab im Dezember 2024 an, bereits vier Patriot-Systeme der Kiewer zerstört zu haben, das wären sämtliche gelieferten Systeme, drei darunter stammen aus Deutschland.
Nicht nur mit den Hyperschallwaffen gibt es Probleme, bereits gegen den Irak erwies sich, dass es zwei Realitäten gibt, eine dargestellte Realität und eine die den Fakten entspricht.
Die US Army gab bei ihrem Irakeinsatz anfangs eine Erfolgsrate („success rate“) für Scud-Abschüsse von 80 Prozent in Saudi-Arabien und 50 Prozent in Israel an, später nur noch 70 Prozent beziehungsweise 40 Prozent.
- Bei einem Besuch bei dem Patriot-Hersteller Raytheon erklärte US-Präsident George H. W. Bush: „42 Scuds engaged, 41 intercepted!“,[*] was einer Erfolgsquote von 97,6 Prozent entspräche.
- Am 7. April 1992 hieß es dagegen in einer unabhängigen Untersuchung, das Patriot-System habe eine Erfolgsquote von „unter 10 Prozent“ erreicht. In dem abschließenden Bericht hieß es: „Das Patriot-Raketensystem hatte im Golfkrieg nicht den spektakulären Erfolg, der der US-amerikanischen Öffentlichkeit weisgemacht wurde. […] Öffentlichkeit und Kongress wurden durch […] die Regierung und durch Raytheon-Vertreter während und nach dem Krieg irregeleitet.“ Auch in weiteren Berichten wurden die Erfolgszahlen kritisch kommentiert.
Bei der Bekämpfung von bemannten Flugzeugen hat sich Patriot zwar als technisch erfolgreich erwiesen – die drei in den beiden Golfkriegen auf Flugzeuge abgefeuerten Raketen trafen ihre Ziele –, allerdings handelte es sich jeweils um Friendly Fire, also um den irrtümlichen Abschuss von Kampfflugzeugen der US-geführten Koalitions-Streitkräfte (darunter ein britischer Tornado).
Deutschland: Im März 2024 wurden vier Patriots bestellt und gleich darauf im Juli 2024 vier weitere Patriotsysteme, geliefert wird bis einschließlich 2029. Bis dahin sollen wir ja kriegsfähig werden.
Nach der bisherigen Abgabe von drei Systemen an die Ukraine und der Neubeschaffung von insgesamt acht Systemen würde die Bundeswehr ab 2029 über 17 Patriot-Systeme verfügen.
Diese Systeme sind nur eingeschränkt kompatibel mit den deutschen Gegebenheiten und daher nur eingeschränkt, Volumenreduziert einsetzbar. Der Auftrag dürfte samt der Flugkörper einen Umfang von mehr als 10 Milliarden Euro haben. Im August 2024 wurden 600 Lenkflugkörper vom Typ PAC-3 MSE bestellt. Stückpreis ca. 9,5 Millionen, alleine diese Munitionierung hat um die 5,7 Milliarden USD gekostet. Damit werden dann die Flieger über Deutschland angeschossen die unter Umständen US Atomraketen transportieren im Ernstfall.
Sicherlich versteht jeder den Grund warum nun US Präsident Trump mehr Militärausgaben fordert, das ist als eine Art Tributzahlung an den US militärisch industriellen Komplex zu verstehen. Ein Großteil der Länder hat keine eigene Waffenindustrie und bestellt in den USA.
- Federation of American Scientists: Rede von US-Präsident George Bush vor Belegschaftsmitarbeitern von Raytheon. (Memento vom 26. Januar 2009 im Internet Archive) In: fas.org (englisch).
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