Sie sind hier

IHK: Bei Abriss der Rodenkirchener Brücke droht Verkehrskollaps

Der Wirtschaftsverkehr um Köln würde erheblich beeinträchtigt - die  Maut sollte ausgesetzt werden
 
Köln, 13. Januar. Die Rheinbrücken in der Region kommen nicht aus den Schlagzeilen. Neben Meldungen über eine erneute Verzögerung beim Weiterbau der neuen Leverkusener Brücke überraschte heute die Nachricht, dass bei einer Erweiterung der Rodenkirchener Autobahnbrücke von sechs auf acht Spuren diese komplett abgerissen und neu gebaut werden müsse. „Für den Wirtschaftsverkehr ist das eine verheerende Nachricht“, sagt Dr. Ulrich Soénius, Geschäftsführer Standortpolitik der Industrie- und Handelskammer zu Köln. „Eine jahrelange Beeinträchtigung dieser wichtigen Rheinquerung ist kaum vorstellbar – das würde einen regionalen Verkehrskollaps provozieren.“
 
Zwar sei die Spurerweiterung  grundsätzlich zu begrüßen, Abriss und Neubau in Rodenkirchen kämen aber nur in Frage, wenn die neue Leverkusener Brücke und die geplante neue Rheinquerung im Kölner Süden, die A553 von Godorf nach Porz, fertiggestellt seien. „Ansonsten müssen die Lkw von einem Kölner Stadtteil in den anderen über Düsseldorf und Bonn fahren, da die städtischen Brücken den Mehrverkehr auch nicht aufnehmen könnten.“
 
Die Unternehmen, die wesentlich zum Wohlstand der Region beitragen, erwarteten zurecht eine zuverlässige und sichere Infrastruktur, so Soénius. „Das Brückendesaster in unserer Region weitet sich immer stärker aus – es muss mit aller Macht versucht werden, diese Situation in den Griff zu bekommen.“ Die regionale Wirtschaft benötige Planungssicherheit und Ausgleich für Mehrkosten. Deshalb sollte geprüft werden, ob die LKW-Maut in der Region ausgesetzt werden könne, damit den Unternehmen zumindest ein kleiner Teil der Kosten, die aufgrund der schlechten Infrastruktur entstünden, erstattet würde. Soénius: „Unseren Mitgliedsunternehmen entstehen seit Jahren Tag für Tag Mehrkosten, weil sie Umwege fahren müssen.“
 
Was wäre denn die Lösung, die Brücke lassen wie sie ist, auf vier Spuren zu verzichten, keine Bahnlinie planen, eine Entlastungsbrücke im Süden? Im Süden dann die Bahn einplanen? Es ist richtig und unübersehbar es gibt in der Kölner Region ein inakzeptables Brückendesaster, wären Tunnel eine Alternative?
 
Die SPD in Porz erklärt folgendes:
Abriss Rodenkirchener Brücke: SPD fordert unverzügliche klare Informationen
Neue Autobahn GmbH verspielt direkt zum Start Vertrauen
Scharf kritisiert der SPD-Ortsverein Poll, Ensen, Westhoven die mangelnde Informationspolitik der neugegründeten Autobahn GmbH. Nach Presseberichten plant die zuständige Gesellschaft überraschend einen Abriss der teilwiese unter Denkmalschutz stehenden Rodenkirchener Brücke. Die Sozialdemokraten fordern in Konsequenz und unverzüglich ein politisches Begleitgremium zum geplanten Autobahnausbau analog zur Rheinspange im Kölner Süden.
Lukas Lorenz, örtliches Ratsmitglied und Mitglied im Kölner Verkehrsausschuss, kritisiert: „Es ist dringend erforderlich, dass die neue Autobahn GmbH nun die Karten auf den Tisch legt und endlich ein politisches Begleitgremium einrichtet, zu dem die gewählten Volksvertreter eingeladen werden. Ähnliche Verfahren bei der geplanten Rheinspange haben sehr geholfen, Vertrauen in das Vorgehen zu bringen. Auch das noch von Straßen NRW handverlesen ausgewählte Dialogforum wurde bislang nicht über das Gutachten informiert. Das ist ein ‚Super-Gau‘ der Kommunikation.“
Lorenz weiter: „Jetzt heißt es: Verloren gegangenes Vertrauen wiedergewinnen und die Betroffenen endlich öffentlich informieren. Ein Abriss wäre eine Hiobsbotschaft, weil Abriss und Neubau vermutlich fast über ein Jahrzehnt eine erhebliche Belastung für die Anlieger bedeuten würden.“
Simon Bujanowski, Fraktionsvorsitzender der SPD in der Bezirksvertretung Porz: „Ich finde es dreist, dass die Bürger aus der Zeitung erfahren, was vor ihrer Haustüre geschieht. Alle haben den Aussagen vertraut: Noch am 28. September hat Straßen.NRW zugesagt, das Gutachten in das nächste Dialogforum einzubringen. Unter Scheuers neuer Autobahn GmbH sind diese Zusagen dann wohl nichts mehr wert. Für Beschlüsse über die Köpfe der Anwohner und ihrer gewählten VertreterInnen stehen wir nicht zur Verfügung.“
Bettina Jureck, SPD-Ortsvereinsvorsitzende: „Die Informationspolitik des Vorhabenträgers ist schlichtweg ein Desaster, vielleicht aber auch ein Plan. Man schiebt Corona vor und entscheidet lieber im stillen Kämmerlein. Das Vorgehen der neu gegründeten Autobahn GmbH ist für uns nicht nachvollziehbar. Die Bürger werden im Regen stehen gelassen und die örtliche Anwohnerschaft in den ‚Nebel der Nicht-Information‘ geschickt. Als Ortsverein haben wir direkt zu Beginn der Planungen für den A4-Ausbau gefordert, dass alle Informationen öffentlich gemacht werden müssen. Schon vor 35 Jahren beim letzten Ausbau stand die SPD vor Ort und im Kölner Rat an der Seite der betroffenen Bevölkerung. Dort stehen wir auch weiterhin.“

Theme by Danetsoft and Danang Probo Sayekti inspired by Maksimer