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Wahn

Wahn dürfte einer der bekanntesten Stadtteile Kölns sein. Das liegt am Namen aber auch an der Tatsache das der Name auf die Umgebung abfärbt (nicht der Zustand:). "Flughafen Wahn" heißt es oft, "Wahner Heide", "Wahnheide"... Wahn war in der Vergangenheit ein Feudalsitz (Schloß Wahn) dies hat in alter zeit einem Ort Bedeutung gegeben.
Wahn ist in allen Zeiten mit der Zeit gegangen, gehört zu den Orten in der Region die sich am stärksten verändert haben in den letzten Jahrzehnten
Wie kam Wahn zu seinem bemerkenswerten Namen?
Wahn hat nicht nur selbst einen auffälligen Namen, dieser Name prägt zudem eine ganze Region. Der Name drückte einer ganzen Landschaft seinen Namen auf, der "Wahner Heide" und dem Nachbarort "Wahnheide" nach Wahn wurde der Fliegerhorst benannt und der Flughafen obwohl dies alles nicht in Wahn steht. Das kleine Wahn muss demnach eine historische Bedeutung in Kontinuität aufweisen. Wahn das ist tatsächlich ein historisch wichtiger Ort für die nähere Umgebung.
Für die meisten Porzer ist der Name Wahn so geläufig das man nicht darüber nachdenkt, wenn man jedoch noch vor der SpVg Wahn-Grengel 1980 im SV Wahn 1916 gespielt hat dann trug man einen 1a Sportdress dunkelblau mit weisser Flockung einem Fußball und dick und groß "Wahn" wow, cool war das vielleicht in Wahn  selbst, jedoch auf Reisen erwies sich das als nicht so cool...  alle im deutschsprachigen Raum schmissen sich weg wenn sie das sahen. Es dauerte bis der Groschen fiel.. dann lernte man schnell mit dem Handycap umzugehen, ja mir sin Fußballverdötscht deswejen "Wahn". Das wurde dann oft nicht verstanden und die Lacher wurden ausgeglichener. Aber auf warum Wahn darauf wußte niemand eine Antwort. Bestimmt waren die früher alle wahnsinnig oder da wurden die Verrückten hingebracht... man weiss es nicht. 
Was die Wahner und Wahnerinnen selbst über ihren Namen denken ist nicht überliefert :)  Obwohl man sich auf der Heide darüber einig war das das mit dem Namen und dem Zustand übereinstimmt (Gelächter) hieß Wahn nach den Auswertungen historischer Papiere ursprünglich offensichtlich "Wanda"
Ok sagt man in Wahnheide, Wanda war auch der Name eines Fisches und der Vorname einer Zuhälterin (Gelächter). Hauptsache Wahn kommt nicht gut weg. Aber seien wir ehrlich unsere Ortsnamen, teils keltischen Ursprunges in Porz sind besonders und einmalig.
Spaß beiseite, Wahn ist heute ein attraktives Subzentrum und ein schöner Platz zum Leben, es hat ein Schwimmbad, einen Golfplatz und viele weitere Freizeitoptionen, Der Etlzhof ist über die Grenzen der Stadt bekannt. Es gibt hier die Groove Bar in dem legendäre Konzerte, Karaoke und echt Party angesagt ist. Hier wohnen zufriedene Kölnerinnen und Kölner, im benachbarten Dorf Libur tatsächlich die zufriedensten Bürger Kölns überhaupt, das ergab eine Umfrage des Kölner Stadtanzeigers.
Wahn hat aktuell ca. 7.200 Einwohner (eigene Schätzung 2023) und erstreckt sich auf nur 2,28 km² ist also immer noch ein gemütliches Kleinstädtchen, was es durch alle Zeiten war. es ist nur ein völlig anderes Kleinstädchen als vor 30, 40 oder 50 Jahren. Im Grengel hat sich in den Jahrzehnten zum Beispiel nicht so viel getan. Natürlich wurde vieles investiert und aufgewertet aber es ist nicht soviel Neues entstanden wie in Wahn. Motor der Entwicklung in Wahn ist der örtliche Großgrundbesitzer. Die ehemaligen Schloßherren zu Wahn haben gewaltig investiert und umgestaltet, ob am Bahnhof um das Schloß herum, im Gewerbegebiet, in der Landwirtschaft (Biogasanlage), diese Investitionen zogen weitere Investitionen nach.
Abgewandert aus Wahn ist in dieser Zeit nur der vor einigen Jahren verstorbene Hilgert vom Ruppert Gelände und der von ihm protegierte Schachverein die SG Porz., der ist nun in Urbach zu finden, in einem anderen Hilgert Gebäude.

 
Wahn war bis in die 1960er Jahre noch sehr streng katholisch geprägt. In den Familien sprach man noch von Mischehen, das muss noch in den 1970ern gewesen sein, als es um die Heirat von einem Katholiken mit einer Evangelischen ging. Heutzutage stellen sich da ganz andere Konstellationen. Niemand unter 50 Jahren würde heute dieses Wort in diesem Zusammenhang wähnen. Vermutlich da auch Nazis, die Rassentrenner in den USA oder in Südafrika dieses Wort in anderem Zusammenhang verwendeten. Heute dürften nur noch sehr streng Gläubige Ü 80 in Bezug auf Christenverbindungen untereinender zu dieser Bezeichnung greifen.
Natürlich hatte Wahn ein Kino, dort wo heute die Groove Bar (hier)ist, Wahn hatte zudem ein kleines katholisches Krankenhaus, nicht weit vom Schloß Wahn. Schloß Wahn (hier
Als Kind und Jugendlicher ging ich in Wahn zur Schule, lernte dort Schwimmen und vieles mehr, meine Verwandtschaft liegt in Wahn auf dem Friedhof.  Wahn ist das historische Zentrum im Porzer Süden. Es war mit dem eigenen Bahnhof immer eine Kleinstadt für sich. Erst durch große Investitionen in die Bautätigkeit verstädterte Wahn seit den 1990ern. Wahn hatte noch lange ein eigenes Kino (die heutige "Groov" Kneipe- und Eventsaal) und Kulturleben. Wahn war immer bürgerlicher oder gar feudaler als Porz.
In Wahn gibt es im Unterschied zu Porz Mitte einen Bücherladen, viele Jahre betrieb Esther Hey in Wahn einen Bioladen bis zu Beginn der 2000er. In Porz Mitte gibt es und gab es bis heute keinen Bioladen.
In Wahn gibt es Stand 2023 neben schöner Gastronomie und Eventbetriebe auch eine Kaffeerösterei, eine Bücherstube und natürlich Supermärkte (rewe, edeka) Discounter, DM usw. es gibt in Wahn sehr viele Handwerksbetriebe. Der Karneval hat in Wahn eine Hochburg. Die Wahner Vereine sind bekannt ob nun TV Jahn Wahn, der SSZ Wahn, die Spielvereinigung Wahn-Grengel auch der einst bedeutendste Schachklub Deutschlands die SP Porz saß früher einmal in Wahn.
Heute gibt es noch ein sehr schönes Cafe das den Namen Wanda trägt.
Im Jahr 1100 erwähnt eine Urkunde einen Conradus ab Wanda, der wohl damaliger Herr der späteren Burg Wahn war. Vermutlich war das Dorf Wahn eine Ansiedlung von Dienstmannen und Abhängigen der gleichnamigen Burg. Seit dem Mittelalter gehörte Wahn zum Amt Porz im Herzogtum Berg.
Mit der Errichtung des Großherzogtums Berg (1806) und der Neugliederung der Verwaltung nach französischem Vorbild (1808) kam Wahn an das Département Rhein. Von 1815 bis 1929 war Wahn Sitz einer preußischen Bürgermeisterei (außer Wahn selbst gehörten noch Langel, Zündorf, Libur und Lind zum Verwaltungsbezirk der Bürgermeisterei) im Kreis Mülheim. Dann ging die Verwaltung in das Zentrum der Stadt Porz.
Im Jahr 1893 wurde in Wahn die Freiwillige Feuerwehr gegründet. Diese existiert noch heute mit Sitz in Wahnheide mit der dortigen Feuerwehr fusionierte man 1995 zur Löschgruppe „Wahn-Heide-Lind“. Insgesamt dies diese drei Orte sehr stark miteinander verbunden.
1797 hatte Wahn 52 Feuerstellen mit 282 Einwohnern, 4 Pferden und 17 Stück Rindvieh. Dazu gehörten 736 Morgen Ackerland und 22 Morgen Wald.
1997, 200 Jahre später hatte Wahn 5089 Einwohner in 2140 Wohnungen und 2154 PKW.
2021 hatte Wahn 7.159 Einwohner
Bahnhof Wahn und Bedeutung:
Der Bahnhof Wahn (heute DB:Porz-Wahn) wurde an einer neuen Eisenbahntrasse am westlichen Rand von Wahn von der Cöln-Mindener Eisenbahngesellschaft (CME) in den Jahren 1857/58 auf der Ostseite der Strecke Deutz - Gießen errichtet.
Mein Urgroßvater Geis, ein Schmied aus Blankenheim /Ahr, lebte in Wahnheide auf der Heidestraße, sein Haus war noch bis vor Kurzem im Familienbesitz (4.Generation) Er nutzte die Verbindung über den Bahnhof Wahn, um zur Arbeit zu der damals jungen Fabrikation Deutz  zu gelangen. Die Firma Deutz wurde 1864 in einer ehemaligen Ölmühle hinter dem Kölner Hauptbahnhof gegründet und kann als ältestes Motorenwerk der Welt angesehen werden (hat aber nichts mit Wahn zu tun, ausser das es im Einzugsgebiet des Bahnhofes Wahn Mitarbeiter des Werkes gab. Ab jetzt gab das Industriezeitalter den Takt vor, Wahn war an die Moderne angeschlossen.
Industrie gab es auch in Wahn:
m September 1919 begann der Techniker und Kaufmann Wilhelm Ruppert (1889-1965), gelernter Eisendreher aus Neuss, in Wahn unter der Adresse Wahn 173 mit dem Aufbau eines Werkes für elektrotechnische Isolierstoffe, unterstützt vom Klempnermeister Jean Neesen aus Porz. Auf dem Gelände befand sich vorher die Brauerei "Zum Stern".
Ruppert gehörte in den Jahren zuvor eine Apparate-Bauanstalt in Neuss, bedingt durch den Weltkrieg musste er die Selbständigkeit aufgeben. Er arbeitete in der Porzer Firma Meirowsky & Co als Techniker. Ruppert machte sich bei nächster Gelegenheit wieder selbständig begleitet von einigen Kollegen aus dem Werk.

Die Ruppert Fabrik war für die Entwicklung Wahns sehr wichtig.
Krankenhaus Wahn
In Wahn gab es ein kleines katholisches  Krankenhaus, das erste in Porz es wurde später zu einem Altenpflegeheim.
Katholisches Wahn
Grundsätzlich ist Wahn stark von der Karholischen Kirche geprägt. Es dürfte hier den im Stadtbezirk frommsten Stadtteil gegeben haben, was sicherlich auch mit der örtlichen feudalen Ordnung zu betrachten ist. Die Reste einer ersten Kapelle aus dem 11 Jahrhundert wurden beim Bau der Kirche St. Aegidius freigelegt. An diesem Ort steht nun seit über 1.000 Jahren eine Kirche.
Eine erste Kapelle in Wahn wurde 1358 erwähnt. Es gab eine Reihe von Nachfolgebauten, die vorletzte stammte aus dem 17. Jahrhundert.
Zwischen 1893 und 1895 wurde an gleicher Stelle die aktuelle Kirche errichtet. Es handelt sich um eine dreischiffige Backstein-Hallenkirche mit Vierkantturm in neugotischem Stil, unterstützt durch den damaligen Feudal- Majoratsherren Kuno Freiherr von Eltz-Rübenach.
 
Bis Eingemeindung nach Köln 1975 gehörte Wahn als Ortsteil zur Stadt Porz am Rhein, heute zum Stadtbezirk Porz.
Wer von der Wahner Heide stammt musste früher also früher gilt bis in die Nachkriegszeit Anfang der 60er, musste früher in Wahn aufpassen und umgekehrt. Die Jungs und jungen Männer aus Wahn und Wahnheide verdroschen sich regelmässig gegenseitig. Meine Tante von der Heide heiratete einen Wahner, dass war etwas. Ich kann mich noch an Mitte der 70er Jahre erinnern da sprach man noch von "Mischehen" wenn eine Katholikin einen Evangelischen heiratete. Wahn war da wo die Uhr stehen geblieben war, bis es von der Zeit überrollt wurde.
Wahn war der Sitz eines Feudalgeschlechtes, Sitz war "Schloß Wahn", damit stand Wahn im Feudalwesen hoch im Ranking.
Schloß Wahn:
Wahn hat tatsächlich ein Schloß, es ist ein siebehundert Jahre alter Feudalsitz, heute zu besichtigen: https://www.schloss-wahn.com/ 
1358 erste urkundliche Überlieferungen Burg Wahn, als Besitz der Familie von Revelen. Der „Hoff zu Wande“ war in dieser Zeit eine Wasserburg, die aus einem Wohnturm, Torbau, Wassergraben und Vorburg bestand.
14. J Im Besitz der Familie von Revelen
15. J Im Besitz der Familie von Loë
1522 Im Besitz der Familie von Zweiffel
1588 Zerstörung/Brandschatzung durch Söldnerheer
1685 Im Besitz der Familie Schall
1757 Erbauung des Schlosses in seiner heutigen Form durch die Grafen Schall
1785 Im Besitz der Familie Herrman zu Zuydtwyck
1820 Im Besitz der Freiherrn von Eltz-Rübenach
Der Name Eltz ist in Wahn noch stark gegenwärtig.
Es gibt einige sehr prominente Vertreter dieser Familie,
Peter Paul Raimund Freiherr von Eltz-Rübenach Reichsminister (1875-1943)
Kuno von Eltz-Rübenach (1904–1945), Reichstagsabgeordneter der NSDAP und SS-Brigadeführer

Umgestaltungen im 19. und Anfang des 20. Jhrh.
1945 erhebliche Kriegsschäden
1947 Verpachtung an die Universität zu Köln
1955 Theaterwissenschaftliche Sammlung der Universität zu Köln, Es handelt sich um die weltweit größte Sammlung in diesem Bereich
1964 Umfassende Renovierung des Haupthauses
1988 Ausbau der Remise und Rentei
2007 Aussenstelle des Standesamtes Köln
"Trauungen auf Schloss Wahn"
 
 
Es ist schon erstaunlich welche Veränderungen es in den letzten Jahrzehnten in einem Menschenleben gab.
Quellen (Wikipedia, KStA...)
 
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7159 (31. Dez. 2021)

 

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