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NATO Mitgliedschaft in Zukunft kaum politikfähig

Deutsche wollen Neutralität

Die Zahl der zentralen Fragen der Politik, in der sich die Bevölkerung vom politischen Establishment Westdeutschlands entfernt, nimmt stetig zu.
Die NATO Mitgliedschaft steht zur Disposition, ganz klar, vielleicht nicht heute, aber absehbar. Es müssen natürlich im Parlament die entsprechenden Mehrheiten vorhanden sein. Mit den Grünen und der CDU/CSU dürfte dies schwierig sein.
Deutschland hätte nach dem 2.Weltkrieg nach dem Willen der Sowjetunion den neutralen Weg Österreichs gehen können, vereint und neutral. Dies war damals der Wunsch der Mehrheit der deutschen Bevölkerung. Die Westaliierten und die Adenauerregierung wußten dies zu vereiteln.
Nun nimmt der Wunsch nach Neutralität wie Österreich, Schweiz, Finnland, Schweden und Irland sie geniessen wieder zu. Zwar sind es nicht 2/3 der Bevölkerung aber der Wert steigt wieder. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann es zu weiteren NATO Austritten kommt.
Profiteure der NATO sind nicht alle Mitgliedsstaaten gleichemassen. Inzwischen kehrt sich selbst für die USA, die durch die NATO auf den Thron gehoben wurde, der NATO Effekt um. Sie pokert zur Zeit hoch und überzieht ganz einfach. 
Frankreich war bereits auf Distanz zur NATO gegangen, Griechenland war bereits ausgetreten.
Wie sieht solch ein Austritt konkret aus:
Frankreich:
Bei den Wahlen im Dezember 1965 wurde in Frankreich Präsident Charles de Gaulle in seinem Amt bestätigt und begann mit einer Änderung seiner Verteidigungspolitik. Mit der ersten französischen Atomexplosion am 13. Februar 1960 in Reggane in Algerien war das Land in den Kreis der Nuklearmächte getreten und baute mit der Force de frappe seine eigene Atomstreitkraft auf. Mit gestärktem Selbstbewusstsein erinnerte sich Frankreich auch der zum Teil demütigenden Behandlung durch die Alliierten während des Zweiten Weltkriegs. De Gaulle lehnte eine dauernde Dominanz der USA in der NATO ab und verlangte die Unterstellung der in Frankreich stationierten US-amerikanischen und kanadischen Einheiten unter französisches Kommando. Nachdem die USA ihre Zustimmung verweigert hatten, forderte der französische Präsident im Februar 1966 den Abzug der alliierten Truppen und der NATO-Hauptquartiere mit der Begründung, „Frankreich strebe jetzt die volle Ausübung seiner Souveränität an, die durch die Stationierung fremder Streitkräfte auf seinem Boden nicht gewährleistet sei“, und erklärte gleichzeitig den Rückzug seiner Truppen aus der militärischen Integration der NATO. Am 1. Juli 1966 zogen sich die Vertreter Frankreichs aus den militärischen Organen der NATO zurück. 30.000 NATO-Soldaten mussten Frankreich verlassen, das Militärhauptquartier SHAPE wurde nachMons in Belgien, das EUCOM nach Stuttgart und AFCENT nach Brunssum in die Niederlande verlegt. Am 16. Oktober 1966 verabschiedeten die Mitglieder des NATO-Rats auf Druck der USA einstimmig auch die Verlegung ihres obersten politischen Organs nach Brüssel. 
Griechenland:
Am 14. August 1974 erfolgte der Austritt Griechenlands aus der militärischen Integration der NATO, nachdem türkische Truppen ab 20. Juli aufZypern gelandet waren (Zypern-Konflikt).[6] Im November 1974 gewann Karamanlis die ersten "freien" Wahlen nach der Diktatur unter dem Motto "Karamanlis oder die Panzer".
Im Oktober 1981 fand der "Wechsel" statt. Die Wahlen brachten die PASOK (Panhellenische Sozialistische Bewegung) von Andreas Papandreou an die Macht. Eines der Hauptwahlversprechen von PASOK war der Austritt Griechenlands aus der NATO und das Schließen der NATO-Militärbasen in Griechenland. http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-14337625.html
Kaum an der Regierung, unterschrieb die PASOK einen neuen Vertrag, der den Verbleib der US-amerikanischen und NATO-Militärbasen in Griechenland sicherte und damit die weitere Mitgliedschaft Griechenlands in der NATO. 
 
Ein Austritt ist somit nicht das Problem, draussen zu bleiben schien dagegen schwieriger, da die NATO einen Austritt nicht ruhend hinnimmt sondern entsprechend Druck macht und Einfluß nimmt.

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