Sie sind hier
Porz: "Gedenkstätte statt Abriss!"
Bild: Das Gebäude das vom Besitzer Stadt Köln als "bedauerlicher bereits niedergelegt" erklärt wurde, erstand wieder auf! Nun könnte es doch als Gedenkstätte genutzt werden, was für ein Glück (Jochen Geis)
Porzer Aktionskünstlerinnen und - künstlern gelang heute das "Wunder von Porz"
In einer spontanen Performance gelang des durch den altbekannten Zauberspruch der Porzer, ein Gebäude aus der Vergangenheit zu replizieren. OBin Reker hat bereits am Donnerstag 2.2. festgestellt, dass das Pförtnerhäuschen niedergelegt sei.
Es erschien bezeichnend mit dem Spruch "Gedenkstätte statt Abriss" aus der 4. Dimension.
Vor zwei Tagen hat der zuständige Beisitzer der Stadt Köln Herr Charles (Kunst- und Kultur) bekannt gegeben, dieses städtische Gebäude sei bereits nicht mehr existent, es sei niedergelegt. Das Statement ist weitestgehend identisch mit dem der OB.
Tatsächlich war eine Niederlegung der Gebäude erst bis Ende Februar vereinbart. Das in Köln etwas vor der Zeit fertig werde wäre ja ein weiteres Wunder (das wir in diesem Falle nicht erleben wollen).
Den Künstlern gelang es unterstützt von der Wissenschaft durch Aktivierung maximaler Ignoranzenergie das Gebäude wieder erscheinen zu lassen.
Der Zauberspruch "Wat die in Kölle quatschverzälle, is der Welt ejal un uns Porzer allt dreimal!" hat in Porz schon oft geholfen.
Die Abstoßungseffekte der Ignoranzenergie zwischen Köln und Porz erwiesen sich bei dem Experiment als so stark, dass die Replizierung des am 11.Januar abgerissenen Gebäudes "Alte Schosserei" nicht gelang, der gesamte Stadtbezirk hätte sich lösen können und wäre vielleicht "üver Kölle jekumme"
Man unterschätzt was sich über die Jahrzehnte aufgestaut hat an Abstoßungsenergie.
In Porz wird nun experimentiert, sollte jemand in Köln sagen der Dom sei niedergelegt, sorry war ein Versehen! Man weiß ja nie in Köln ist alles möglich, werden in Porz Versuche gestartet die Realität zurückzuholen in unsere Stadt. Es haben sich bereits vereinzelt linksrheinische Vordenker dem Vorhaben angeschlossen.
Die Ignoranzenegie in Rathaus und Stadtverwaltung sei auf einem beispiellosen und bedrohlichem Höchstlevel.
:)
Zurück in der Realität:
Leider ist das Gebäude immer noch vom Abriss bedroht für eine Straßenverbreiterung die wahrscheinlich nie kommt.
Es wäre ein großer Fehler die positive Chance welche die schreckliche Geschichte dieses Ortes bietet einfach nieder zu legen.
Um eine lebendige antifaschistische Erinnerungskultur als ein Bestandteil des lokalen Selbstverständnisses zu entwickeln und zu pflegen kann natürlich irgend ein Ort genutzt werden, es kann aber auch ein echter Ort genutzt werden. Es gibt zu wenig solcher Orte, linksrheinisch das NS Dokumentationszentrum, dass ebenfalls erstritten wurde.
Es gibt Brauweiler (Rhein Erft Kreis) eine Dauerausstellung - LVR-Kulturzentrum Abtei Brauweiler
- Kommunisten und Sozialdemokraten, die 1933/34 im frühen „Konzentrationslager Brauweiler” inhaftiert waren, darunter auch Frauen („Frauen-Konzentrationslager”)
Das NS Dokumentationszentrum Köln wurde nicht zuletzt auf Druck des antifaschistischen Kanzlers Brandt eingerichtet der positiv auf Bürgerprotest reagierte.
Im Vorfeld des Kölner Lischka-Prozesses (Prozessbeginn: 23. Oktober 1979) wurde als Folge von Bürgerhinweisen das ehemalige Kölner Gestapogefängnis im EL-DE-Haus einer größeren Öffentlichkeit bekannt. Im März 1979 machte Kurt Holl mit einer spektakulären Aktion, in dem er sich über Nacht in den dortigen Keller begab und mit dem Fotografen Gernot Huber die Inschriften hinter den abgerückten Regalen dokumentierte, bekannt, dass im Aktenkeller des von der Stadtverwaltung genutzten Hauses noch die ehemaligen Gestapo-Zellen mit ihren Inschriften erhalten waren. Durch den Druck der Öffentlichkeit und die von Holl bewirkte Intervention des früheren Bundeskanzlers Willy Brandt bei Oberstadtdirektor Kurt Rossa führte ein Beschluss der Stadt dazu, dass die Stadtkonservatorin Hiltrud Kier den Keller und die Inschriften restaurieren ließ. Während hieraus die Entscheidung zur Einrichtung der am 4. Dezember 1981 eröffneten Gedenkstätte erwuchs, erfolgte parallel der Aufbau einer beim Historischen Archiv angesiedelten Forschungsstelle zu der Zeit des Nationalsozialismus in Köln, unter der Leitung des Historikers Horst Matzerath.
Nun gibt es in Porz keine Inschriften zu restaurieren, es kann sein, das der Davidstern mit der Aufschrift EVA bei der Geschlechtsortierung der jüdischen Bevölkerung gedient haben könnte. Dass ist allerdings reine Spekulation. Bekannt ist, das Lager war Durchgangslager jüdischer Gefangener zu den großen KZ´s späterer Jahre.
Alles in allem ein Ort mit trauriger und grauenhafter Geschichte, Bewohne berichteten uns gegenüber, dass sie Angst gehabt hätten dort zu wohnen, da sie sicher waren es würde dort spuken.
- Zum Verfassen von Kommentaren bitte Anmelden.