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Proletarische Perspektiven: Sonderausstellung "Das Auge des Arbeiters"!

Das Auge des Arbeiters Arbeiterfotografie um 1930 im Käthe Kollwitz Museum Köln
Bild: Hans Bresler, Proletarierin beim Baden des Kindes, 1928, Deutsche Fotothek, Dresden
 Eine Ausstellung anlässlich der photokina 2014 in Zusammenarbeit mit dem Institut für Sächsische Geschichte u. Volkskunde e.V., Dresden  
15. August bis 12. Oktober 2014
Die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Ausstellung gestattet einen Blick auf Alltag und Arbeiterkultur der 1920er und 1930er Jahre. Dabei werden nicht nur private Fotografien, sondern auch die in der Presse gezielt eingesetzten Aufnahmen gezeigt. Neben den Bildern von proletarischen Amateuren sind vor allem ästhetisch anspruchsvolle, künstlerische Fotografien von Walter Ballhause, Albert Hennig oder politische Fotomontagen von John Heartfield zu sehen. Die Bilder erzählen durch ihren spezifischen „Blick von unten“ in eigener Weise von den Verhältnissen in der Weimarer Republik bis zu den Kriegsjahren.
Die Ausstellung spiegelt die Ergebnisse des Forschungsprojekts „Das Auge des Arbeiters. Untersuchungen zur proletarischen Amateur- fotografie der Weimarer Republik am Beispiel Sachsens“ wieder, in dem von 2009 bis 2012 am Dresdner Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde etwa 5.000 Fotografien aus Archiven und Museen erschlossen wurden. Dabei lag der Fokus aufgrund der Überlieferungsbildung in der DDR auf der kommunistisch inspirierten und von Willi Münzenberg aufgebauten Vereinigung der Arbeiter-Fotografen Deutschlands. Die Ausstellung wird bis 2015 in den Kunstsammlungen Zwickau, im Käthe Kollwitz Museum Köln und im Stadtmuseum Dresden gezeigt.

Die in fünf Kapitel gegliederte Schau bietet nicht nur einen Blick auf den deutschen Alltag und die Arbeiterkultur der 1920er Jahre. Die Fotografien werden so angeordnet, dass das Sehen der Amateure thematisiert und nachvollziehbar wird: als Wegbewegung vom rein „dokumentarischen“ hin zu einem „bildmäßigen“ Zeigen der Welt, um diese zu erklären und für ihre Veränderung zu agitieren. Im Käthe Kollwitz Museum Köln werden die Arbeiterfotografien zudem in einen Bezug zu einer weiteren Bildwelt der Weimarer Republik gesetzt – den Zeichnungen und Druckgrafiken von Käthe Kollwitz.
Zu sehen sind über 150 Exponate aus den Kunstsammlungen Zwickau, den Technischen Sammlungen, dem Stadtmuseum und der Deutschen Fotothek in Dresden, dem Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig, dem Sorbischen Kulturarchiv in Bautzen, dem Walter Ballhause Archiv in Plauen, sowie aus einer Privatsammlung.
Begleitend zur Ausstellung erscheint eine reich illustrierte Publikation im Spector Verlag Leipzig, die in zahlreichen Aufsätzen die Thematik differenziert auffächert.
Hier gibt es eine Kostprobe: Mappe Auge des Arbeiters

Käthe Kollwitz Museum Köln Kreissparkasse Köln Neumarkt 18-24
50667 Köln
Tel. 0221 227 -2899/-2602 Fax 0221 227 -3762 museum@kollwitz.de www.kollwitz.de
Öffnungszeiten
Di-Fr 10-18 Uhr Sa/So/Feiertag 11-18 Uhr
Eintrittspreise
Erwachsene € 4,- / erm. € 2,- Schüler- und Studentengruppen ab 15 Pers. € 1,-
Überblicksführungen
in der Ausstellung So/Feiertag 15 Uhr, Do 17 Uhr Kosten: nur Eintritt

 
BEGLEITENDE PUBLIKATION ZUR AUSSTELLUNG
»Das Auge des Arbeiters. Arbeiterfotografie und Kunst um 1930« Hg. Wolfgang Hesse
Spector Books, Leipzig
440 S., ca 800 Abb.
€ 28,00 (Museumspreis)

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