Sie sind hier
Syrien: Alle hoffen das Beste, viele Gerüchte
Freudendemo unter anderem in Essen/Ruhr, viele Syrer und Syrerinnen wollen zurück in ihre Heimat, aus der Türkei und dem Libanon hat sich bereits ein grosser Marsch mit zehntausenden Rückkehrern in Bewegung gesetzt. In der Türkei sollen die meisten der 3 Mio. Syrer wieder zurück in ihr Heimatland. BAMF setzt Antragsbearbeitung aus. Aktuell wäre allerdings angesagt erst einmal alle Sanktionen gegen das Land fallen zu lassen. Es sollte darauf geachtet werden das die Menschen nicht nach Bildungsabschluss sondern tatsächlicher Integrationsleistung beurteilt werden (Arbeitswelt), es gibt inzwischen einige Syrer und Syrerinnen die geschätzte Mitarbeiter sind und gerne bleiben möchten.
Nach mehr als einem halben Jahrhundert und 13 Jahren Bürgerkrieg gab es nun einen plötzlichen Abbruch der Assad Herrschaft, von der Assad Seite sind nun keine weiteren Konflikte zu erwarten, das ist eine gute Nachricht. Am Ende sah es so aus als wollten seine Leute nicht mehr, da konnte auch Russland oder die Iran oder der Irak nichts mehr machen. Assad wäre ohne Unterstützung im eigenen Land wie ein Strohmann gewesen. Das funktioniert nicht.
Nun kommt es darauf an, dass Syrien, dass die Syrerinnen und Syrer am Ende nicht die grössten Verlierer des Umbruches werden. Es gibt weiterhin Konflikte. Allerdings hat das Land die besten Optionen, wenn die Flüchtlinge zurückkehren mit einem Sack voller Erfahrungen und einigem Geld und einigen Ideen. Ein Land in dem die Alten zurückgeblieben sind und die Jungen fortgezogen sind hat keine Zukunft.
Die Türken machen nicht den Anschein als das sie ihre Angriffe auf Kurden unterlassen würden, der türkische Hass gegen Armenier und Kurden (und Griechen und und und) scheint ungebrochen. Es ist nicht bekannt das Kurden die Türkei von Syrien aus bedrohen, schon gar nicht vom neuen Syrien aus.
Alle wollen abziehen
Erdogan hat bereits angekündigt die syrischen Staatsgrenzen zu respektieren und sich zurückziehen zu wollen. Auch Israel erklärt nur vorübergehend dort bleiben zu wollen. Trump hat bereits erklärt das er die US Basis auflösen würde.
Jetzt müssen die Israelis nur endlich mit den Bombardements aufhören, Syrien braucht eine starke Armee, die syrische Armee muss so stark sein wie die Armee der Israels um einen Frieden in der Region durch ein Gleichgewicht zu schaffen. Die Israelis wollen alle ihre Nachbarn im Dreck kriechen sehen, das ist nicht im Interesse der Menschen, der Zivilisation, des Humanismus. Es muss Konsens sein weitere Destruktion zu verhindern Der Westen und Israel betreiben seit Jahrzehnten eine zerstörerische Politik.
Israel und die Türkei wollen weiterhin maximalen Schaden anrichten im Nachbarland, die einen bei den Kurden die anderem beim syrischen Staat. Die Europäer hingegen wollen den syrischen Staat stärken und stabilisieren, ein um das andere Man steht Israel gegen europäische Interessen. Syrien brauch Sozialversicherungssysteme, bislang waren dort bestimmte Dinge kostenfrei, es gab Grundnahrungsmittel und medizinische Versorgung gab es kostenfrei.
Medico International schildert das sozialistische System vor dem islamischen Aufastand gegen Assad:
"Bis 2011 galt Syrien als ein Land mit einer relativ guten Gesundheitsversorgung. Die staatlichen Kliniken waren mehrheitlich kostenlos und das System der Polikliniken garantierte mehr oder weniger eine landesweite Abdeckung. Polio, Tuberkulose und Leishmaniose waren unter Kontrolle oder sogar ausgerottet. Die Versorgung von Krebs- und Herzkranken im regionalen Maßstab vorbildlich – und vor allem für die Mehrheit der Bevölkerung auch erreichbar. All das ist Geschichte. 9,3 Millionen Menschen sind heute auf die direkte Versorgung mit Hilfsgütern angewiesen. Armut, die es früher auch gab, wenn auch im weitaus geringeren Maße wie etwa in Ägypten, ist zurückgekehrt. 73% aller Krankenhäuser sind nicht mehr funktionsfähig, die Mehrheit der ländlichen Gesundheitsstationen – besonders in den oppositionellen Gebieten - sind zerstört. 60% der Medikamentenproduktion ist kriegsbedingt zerstört"
Das ist gemeint mit den Negativfolgen der westlichen Intervention, es werden sozialistische zivilisatorische Errungenschaften vernichte, so geschehen im Irak, in Libyen und natürlich auch in Syrien und der Ukraine, wie auch anderswo in Mitteleuropa. Daher muss diesen Ländern zumindest die Hilfe bei der Einrichtung eines Sozialversicherungssystems angeboten werden. Es sind junge Gesellschaften, hier funktioniert noch ein Aufbau.
Der Golan muss zurück an Syrien!
Israel hat schon einmal gegenüber Ägypten Frieden für Boden, den Sinai erhalten, es kann dies auch gegenüber Syrien, dem Libanon und vor allem gegenüber den Palästinensern erhalten. Wer nicht bereit ist zu geben was den Nachbarn gehört wird keinen Frieden mit den Nachbarn finden. Die mediterranen Nachbarn Israels sind längst Konflikt-Müde und möchten einfach nur in Würde diesen Dauerkonflikt beenden. Natürlich gibt es Extremisten und junge Heisssporne, die gibt es aber auch in Israel. Die USA und die EU müssen Israel diesbezüglich zu seinem Glück zwingen, man kann die Israelis nicht einfach weitermachen lassen und sich am Ende mit einem Chaos am östlichen Mittelmeer beschäftigen.
Die USA haben angekündigt bleiben zu wollen, ob Trump das genauso sieht wird sich zeigen.
Russland hat den friedlichen schnellen Abgang unterstützt
Tatsächlich hat Putin mit seinem Asyl für Assad letztendlich der friedlichen Übergabe den Weg geebnet. Moskau meldete nicht nur Asyl, sondern auch Amtsverzicht, es wird von der Assad Seite somit keinerlei weiteren Konflikt geben, ein überaus wichtiger Faktor für die erste Phase nach Assad.
US Präsident Biden spricht von "historischer Gelegenheit" für Syrien. Diese ist dem syrischen Volk zu wünschen, ein Ende sämtlicher Sanktionen, Wiederaufbau, ein Ende aller Konflikte, Frieden, Ordnung und zivilisierte Verhältnisse. Vorraussetzung hierfür ist das alle Nachbarn ihre Interessen zurückschrauben und das dieses geschundene Land endlich frei von allen Benachteiligungen sein wird. Das erste wird ein frommer Wunsch bleiben, weder Israel noch die Türkei lassen sich von irgendwem bremsen zur Zeit. Die Kurden werden nicht kooperieren wenn die Türken weiterhin gegen sie vorgehen. Der neue Staat wird von Beginn an gegen Israel sein wenn Israel weiterhin die Golanhöhen besetzt oder das Land weiterhin bombardiert. kein Land ist erfreut darüber bombardiert zu werden, dies wird in Syrien als Verletzung seiner Grenzen, und als israelischer Staatsterror wahr genommen. Ganz gleich unter welcher Regierung. Jede Aktion Israels oder der Türkei schaden einem Demokratieprozeß Syriens. Der Iran wird vermutlich wie der Irak auf weitere Aktionen verzichten (vorerst).
Syrer bedanken sich bei Deutschland und Ägypten
Syrer danken in Deutschland in den sozialen Medien sehr zahlreich, Deutschland habe Güte und Großzügigkeit gezeigt. Auch gegenüber Ägypten wird sich positiv geäussert. Das sind die spontanen Äußerungen die auf Anhieb gefunden wurden, international blickt man durchaus mit großer Skepsis auf das Land. Hoffen wir das Beste!
Wir waren freundlicher zu den Flüchtlingen als fast alle muslimischen Staaten.
In Syrien gab es einen weitgehend friedlichen Machtübergang, Assad ordnete vor seiner Flucht an zu kooperieren und sagte allen Widerstand ab. Die Offensive der Rebellen wurde von NATO Staaten Türkei und USA unterstützt. Die Ankunft in Damaskus erinnerte tatsächlich ein wenig an den Sieg der sozialistischen Revolutionen und Befreiungskämpfe, nur das der neue erste Mann ein Islamist ist. Ob das freundliche und volksverbundene nur Show ist oder echt wird sich zeigen.
Frieden ist damit allerdings noch nicht eingekehrt, die von der Türkei unterstützten rechten Milizen gehen weiter gegen die linke kurdische Opposition vor. Israel macht weiter was es will, zerstören.
Die Alawiten in der Küstenregion suchen offenbar nach einem Arrangement. Syrer müssen sich nun zusammenraufen. Die Übergangsregierung greift auf alte regierung und Verwaltung zurück. Das ist ein gutes Signal der Versöhnung und für die Zukunft des Landes.
Viele in die Türkei geflohenen Syrer und Assad Gegner wollten sogleich zurück nach Syrien. In der Türkei haben viele Syrer nicht so gute Erfahrungen gemacht. Die muslimischen "Brüder" werden dort ausgebeutet und teils rassistisch und ablehnend behandelt. In Deutschland feierten zehntausende Syrierinnen und Syrer vor allem in Essen, auch dort vor allem sunnitische Assad Gegner, Kurdinnen und Kurden waren dort kaum anzutreffen. Der Revolutionsführer war früher ein islamistischer Extremist und gibt sich aktuell versöhnlerisch und staatstragend. In den letzten Tagen ist er betont staatstragend aufgetreten, wie bereits erwähnt im Stile von linken Revolutionsführern. Syrien ist ein traditionell multiethnisches und multireligiöses Land, dies scheint aktuelle von allen akzeptiert zu werden, ausser von der Türkei die weiter gegen Kurden vorgeht.
Syrien ist nicht nur von Bürgerkrieg, Flucht, Zerfall in Ethnien und Religionsgruppen gekennzeichnet sondern von einem schlimmen Erdbeben vor allem in der Kurdenregion und von einer extremen wirtschaftlichen Krise und einem Niedergang ausagelösst durch zusätzliche westliche Sanktionen. Die Landnahme, die willkürlichen Angriffe durch Israel auf die man nicht mehr antworten konnte taten ihr Übriges.
Der indische Sicherheitsexperte Bhadrakumar zeigt die denkbar negativste Option auf, https://www.indianpunchline.com/
Die tass berichtet wie folgt:
Dokumentation
„Aller Wahrscheinlichkeit nach stehen die Souveränität und territoriale Integrität des Landes sowie der Zusammenbruch Syriens als Staat auf dem Spiel“, sagte er und schloss nicht aus, dass „das Land in seiner jetzigen Form, gegründet 1946, verschwinden könnte.“ insgesamt von der Karte des Nahen Ostens.“
Laut dem Experten könnte dies auf das Vorgehen der Türkei und Israels zurückzuführen sein, die „bestrebt sind, ihre eigenen Einflusssphären auf syrischem Territorium zu schaffen“. „Die Schwächung des syrischen Staates, insbesondere des Sicherheitsapparats in Damaskus, gibt der Türkei erstmals die Möglichkeit, in den nördlichen Grenzprovinzen, in denen kurdische Separatistengruppen aktiv sind, frei zu operieren“, erklärte er.
Laut dem Gesprächspartner der Agentur „haben die erneuten gemeinsamen Aufrufe der Astana-Gruppe (Moskau, Teheran und Ankara) und der regionalen Hauptstädte nach einem innersyrischen Dialog, der zu einer Verhandlungslösung führt, eine illusorische Konnotation.“ Seiner Meinung nach basieren diese Aufrufe auf „Angst vor der Manifestation einer extremistischen Version des politischen Islam, die diese Region in ihrer Geschichte noch nie erlebt hat“.
„Natürlich schließt die aktuelle internationale Situation die Möglichkeit eines solchen ‚Dialogs‘ in absehbarer Zukunft praktisch aus. Im Gegenteil, die gesamte Region wird wahrscheinlich von den von Syrien ausgehenden Erschütterungen erschüttert“, sagte Bhadrakumar.
Die Bevölkerung ging offensichtlich immer stärker auf Distanz und auch der Machtapparat von Assad bröckelte. Assad hat von Moskau Asyl erhalten. Das Land hatte noch eine funktionierende Müllabfuhr, der Staat funktionierte noch einigermassen aber es waren keine Kapazitäten zur Krisenbewältigung mehr übrig, es gab ein gravierendes Energieproblem, Stromausfälle usw.
Hoffnung auf eine Chance für das geschundene Land
Nun hofft die gesamte Welt mit den Syrerinnen und Syrern, dass sie etwas schaffen, was kein anderes Volk bislang geschafft hat. Das man auf dem Scherbenhaufen westlicher Regime Change Kampagnen und lokaler Zerstörungspolitik eine demokratische (Volks) Republik errichtet. Viele Flüchtlinge haben sich bereits erklärt und mitgeteilt in ihr Heimatland zurückkehren zu wollen, die Mitteilungen über die sozialen Netzwerke sind im Übrigen ausgesprochen positiv gegenüber Deutschland und den Deutschen. Es wird sich oft und vielmals bedankt für die grosse Hilfe durch die grosszügige Aufnahme in Deutschland und immer wieder betont wie dankbar man den Deutschen gegenüber ist. Syrer sind Stimmungsmenschen, mit den Gefühlen sprudeln die Worte, das kann auch in die andere Richtung gehen.
Es sind auch tatsächlich die ersten die in grossen Mengen begeistert und Erwartungsvoll in einem Fußmarsch in ihre Heimat zurückgekehrt. Erwartungsvoll um den Wiederaufbau des Landes zu gestalten. fast wie nach dem Krieg in Deutschland. Der deutsche Staat sollte nicht warten bis in Syrien alles gut ist sondern die Rückkehrer mit Gepäck ausstatten, ein Plan muss her!
Das es Syrer gibt, die hierzulande zu großer Unbeliebtheit führten ist das eine, dass andere ist aber die Herzlichkeit der Syrer, Diesbezüglich haben die Syrer allem Anschein nach, nicht die Prognose die 2014 an dieser Stelle abgegeben wurde enttäuscht. Sie lieben ihr Heimatland, werden ihm verbunden bleiben aber sie können nicht sitzen und warten das man ihnen ein gemachtes Nest bereitet, eine Art Plan wäre jedoch gut. Es wird an den imperialistischen M Plan der Amis nach dem 2. Weltkrieg erinnert, allerdings ist von unserer rechtsoffenen EU Regierung nicht einmal ein schlechter imperialistischer Plan zu erwarten, vielleicht kommt China mit einem sozialistischen Entwicklungsplan?.
Weder Tunesien, der Irak, Afghanistan, Libyen, der Iran, der Sudan haben dies geschafft. Syrien hat die Manpower eigentlich und gute Voraaussetzungen. Die wenigsten Syrer sind sunnitische Extremisten. In Ägypten wurde das demokratische Wahlergebnis zugunsten der Muslimbrüder vom Westen und Israel abgelehnt, es gab einen blutigen pro- westlichen Militärputsch. In anderen Ländern waren die zuvor linksautoritären Systeme besser für die Zivilisation des Landes, als die "Demokratien" meist kleptokratische Warlord und Klassengesellschaften mit schwachem Staat und Niedergang in Bildung und Kultur, die auf sie folgten. In einigen Ländern folgte auf die US Besatzung tatsächlich der Drogenanbau und der Drogenhandel. In Tunesien gilt der neue Machthaber als Schlimmer als der Alte. Usw. es gibt viel Erfahrung mit dem wie man es nicht machen sollte.
Wenn sich die EU einbringen möchte:
- sofortiger Einstellung aller Sanktionen
- Unterlassen jeder eigenen imperialistischen Forderung, einfach nur einmal auf die nun guten Beziehungen aufbauen, die es inzwischen zu Teilen der syrischen Bevölkerung tatsächlich gibt, diese pflegen.
- Angebote machen... wie .. Aufbau von Genossenschaften im Bereich erneuerbarer Energien, Produktion, Sozialversicherungen, Aufbauhilfe, Gründung eines Staatsfonds nach norwegischem Vorbild aus den Einnahmen aus den Rohstoffen, Aufbau von Tourismus, Syrien ist wahrscheinlich freundlicher als die Türkei.
- es sollte Städtepartnerschaften mit NRW Städten geben, hier gibt es, oder gab es die meisten Syrer
Laut der britischen Agentur Reuters hätten die Türken seit einem halben Jahr von der geplanten Offensive gewußt:
https://www.reuters.com/world/middle-east/how-syria-rebels-stars-aligned...
- Zum Verfassen von Kommentaren bitte Anmelden.