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Jugendliche fragen: Rasiert oder unrasiert! Was ist besser?

Zu der einfachen Frage und dem was Religion damit (nicht) zu tun hat

Ganz früh

Ursprünglich sind alle Menschen unrasiert.

In den Regionen in denen die Menschen starke und dunkle Körperbehaarung haben (Mittelmeer, Naher Osten und Mittlerer Osten bis Indien) hat die Ganzkörperrasur eine lange Tradition.
Im alten Ägypten entfernten sich die Frauen aus ästhetischen Gründen die Schamhaare. Haare auf dem Venushügel hatten sie nicht, da dies einen stark erotischen Reiz auf die Männer ausübte. Die Ägypter benutzten im 4. Jahrhundert Kupfer- oder Goldmesser. Auf griechischen Vasenmalereien wurden Menschen meist nackt und abgesehen vom Haupthaar haarlos dargestellt. Körperbehaarung, Schamhaar und Bärte galten bei den alten Griechen, zumindest in bestimmten Epochen, als barbarisch. Bei den Römern gehörte die Rasur mit Bimsstein ebenfalls zur Zivilisation.
Auch Asiaten und Indianer, von der Natur sowieso nur mit einer geringen Genitalbehaarung bedacht, entfernten noch die letzten spärlichen Reste, weil es ihrem Schönheitsempfinden entsprach. Mit der Ausbreitung des Islam im Mittelalter wurde auch die Intimrasur in weiten Teilen Nordafrikas, des Mittleren Ostens und sogar Südeuropa eingeführt. In den Serails moslemischer Herrscher gab es extra ausgebildete Eunuchen, die den Konkubinen täglich den Körper, und vor allem den Schambereich rasierten.
In den USA wurde die Entfernung der Körperbehaarung bei Frauen insbesondere zwischen 1915 und 1945 als Zeichen ihrer Femininität populär. Sie verbreitete sich nach 1945 auch in Richtung Europa
Im 20sten Jahrhundert galt die Rasur in den westlichen Ländern als feminin (auch bei Männer) und Männer mit Rasur galten als sehr tuntig und schwul. Intimrasur kam erst gegen Ende des 20chsten Jahrhundert stark auf. Die Enthaarung ist  in Deutschland erst seit Mitte der 90er (Achselhaare, Rücken, Brust...) auf dem Vormarsch.

 

In Mitteleuropa:

Immerhin bei Frauenbeinen und im erweiterten Intimbereich (Bikinzone) hat sich die Rasur weitgehend durchgesetzt, wie sieht es im Intimbereich aus? Bei Männerbeinen nicht, Blonde Beinhaare auf brauner Haut können auch schöner sein als ein Männerbein das rasiert aussieht wie ein Frauenbein. Die Nordeuropäer können daher viel leichter zu Ihren Haaren stehen, daher kamen die in der Vergangenheit nicht darauf, sich zu rasieren. Also die blonden und brünetten Menschen haben zwar manchmal auch eine sehr starke Behaarung, aber es fällt nicht so auf. Bei den Zentralafrikanern ist es ähnlich dunkles Haar auf dunkle Haut fällt nicht so auf und es gibt verbreitet nicht diese extreme Bahaarung. Hingegen eine Frau mit männlichem Haarwuchs mit dunkelschwarzen (am Kopf wunderschönen) Haaren und heller Haut kommt sich bestimmt nicht so wirklich schön vor und war bestimmt die erste die auf die Idee kam sich überall zu rasieren. Es gibt als naheliegende Gründe für die Verbreitung der Rasur und Nichtrasur. Nun sind wir eine globale Welt... was tun? Gibt es eine globale Intimkultur oder sollen wir traditionell als Noreuropäer darauf verzichten?

Blöde Sprüche ignorieren: Insbesondere die pubertierenden Jungs und Mädels aus dem Kulturkreis in dem die Intimfrisur zum guten Ton gehört, finden unrasierte Frauen oft "eklig" und machen Sprüche... da muss man dann auch mal Rückrad zeigen, wenn man sich nicht einfach beugen will. Fällt natürlich schwer wenn Du das einzige nordeuropäische Mädel in deiner Klasse bist. Tipp: wenn es an den kleinen Haaren scheitert, dann schieß den Kerl in den Wind. Wahrscheinlich steht er zu anderen Traditionen des Herkunftlandes seiner Vorfahren ähnlich loyal- dass ist eher nachteilig für die Frau. Es gibt da keinerlei Anpassungsdruck.
Faustregel: In Gebieten mit heller Haut und (starkem) dunklem Haarwuchs (überall am Körper) ist die Haarentfernung sehr verbreitet, in Afrika und in Noreuropa nicht so sehr. Zudem waren in diesen Gebieten gerade die herrschenden Klassen immer besonders bleich, da Hellhäutigkeit über Jahrtausende als das Schönheitsideal galt. In Gebieten mit vielen unterschiedlichen Ethnien setzt sich die Entfernung mal durch mal nicht, die Tendenz geht zur Rasur. Eine große Gruppe läßt sich die Rasur aus "religiösen Gründen" diktieren, wie immer in diesen Fragen, Religionen sind sehr hartnäckig in der Durchsetzung von Vorschriften, so lange sie Einfluß haben. In einer freien Gesellschaft kann jede und jeder in dieser Frage machen was er oder sie will. Eigentlich sind wir Noreuropäer, wie so oft die eigentlichen Exoten auf diesem Planeten. Dazu kann man aber auch stehen.
Die Mode des alten Ägyptens, Griechenlands, der Assyrer, Babylons und der alten persischen und indischen Kultur setzte sich nach der Islamisierung dieser Länder des nahen Ostens fort und setzte sich als quasi religiös durch, auch in den später islamisierten Staaten Südostasiens und Nordwestafrikas. Ähnlich die Toilettenregel die aus Indien kam (linke Hand, rechte Hand) und von den Arabern nur übernommen wurde. Der Islam ist eigentlich ein Träger der vorislamischen Kulturen, allerdings mit Wahrheitsanspruch... ein Grund für viele sich nicht zu rasieren. Wäre der Islam in Europa entstanden, müssten sich alle betrinken und  Schweinefleisch essen... so ungefähr der Sinn der Aussage, weil er in Arabien entstanden ist müssen sich nun die Menschen in Süostasien so benehmen wie es im Arabischen Raum zu der Zeit und seit Jahrhunderten zuvor gute Sitte war... verstehst Du, ist irgendwie nicht nachvollziehbar.
Wer läßt sich von irgendeiner Religion etwas vorschreiben, was sich untenrum tut?  Leider fast alle, die Sexualmoral ist eine der wichtigsten Vorgaben der monotheistischen Religionen. Auch diese wurde von den vorreligiösen Sitten der Entstehungsumgebung übernommen. Das alte Testament der Juden und die Regeln des Islam sind eine Sammlung von den Traditionen ihrer Entstehungszeit und ihrer Entstehungsumgebung, das meiste wurde von anderen übernommen und adaptiert. Das hat alles sehr wenig mit der Wirklichkeit in unserer Zeit und in den anderen Umgebungen auf dieser Erde gemein. Die Christen sind da etwas unkomplizierter, auch wenn sie über Jahrhunderte von ihrern Kirchen mit den dümmsten Ritualen dransaliert wurden... das Christentum entstand halt in der Zeit des römischen Reiches da es viele, auch westeuropäische und nordeuropäische Kultureinflüsse gab. Die Sklaven des Reiches wurden in allen Teilen des Reiches verstreut. Das war eine Multikulti Gesellschaft. Religion ist in unserer Gesellschaft etwas eigenes, freiwilliges, da wird man nicht mit geboren, es ist eine Frauge der Überzeugung, die wird nicht vererbt sondern erlernt. So dumm wie es wäre dem Inuit (Eskímo) etwas von Schweinefleisch zu erzählen (gibt es im Nordpolarkreis nicht) so dumm ist es zu behaupten, dass diese Regeln global und für alle gültig sind, sie sind einfach unzeitgemäß und passen oft nicht.
In einigen Kulturen gilt die Ganzkörperhaarentfernung, vor allem bei Frauen, als selbstverständlich. Dazu zählen Teile Indiens, Afrikas, Brasiliens und viele islamisch geprägte Länder. Im Amazonasgebiet gibt es einige Indianerstämme, bei denen sich Frauen die gesamte Körperbehaarung auszupfen, etwa die Huaorani. In den meisten Regionen wird die Ganzkörperenthaarung jedoch nur von einem Teil der Bevölkerung praktiziert, darunter auch Europa, wo jedoch der Trend seit einigen Jahrzehnten ansteigend ist. In den USA ist die Ganzkörperenthaarung heute sowohl bei Frauen als auch bei Männern weiter verbreitet als in Europa.
Die Armrasur ist in der westlichen Welt noch am wenigsten verbreitet. Die Achselhöhlen-, Bein- und Intimrasur ist dagegen gängiger.
Nasen- und Ohrenhaare werden in Mittelmeergebiet gerne mit einer kalten Flamme entfernt. In Japan gehört die Entfernung der Gesichtshaare, so auch auf der Stirn und im Nacken zu einem Friseurbesuch mit dazu. Das Zupfen und Epilieren der Augenbrauen ist ebenfalls weitverbreitet.

In einigen Kulturkreisen hat die Körperrasur pseudoreligiöse Züge- ob man dem Kulturkreis angehört oder nicht ist egal- mach was Dir gefällt und lass dich nicht von den Meinungen anderer dominieren was Deinen eigenen Körper und Intimbereich angeht. Oralsex mögen nicht alle, manche sogar überhaupt nicht. Hast Du Haare kannst Du auch gleich signalisieren, ist nicht meine bevorzugte Praxis...

Probiers mal so mal so, Haare wachsen bekanntlich nach oder lass es wie es ist, mach Muster rein oder schneid halblang...
 
Gibt es objektive Gründe für einen westlichen Mitteleuropäer oder eine Nord- Ost oder Mitteleuropäerin sich zu rasieren? Manche Männer finden Frauen mit Rasur ordinär weil optisch eine Einladung entsteht (die Schahm ist futsch ;-)
 
Das rät die bravo:

Rasiert oder unrasiert! Was ist besser?

Du überlegst noch, was Du selber für Dich und bei anderen besser findest? Wir sagen Dir, welche Vor- und Nachteile es hat, sich zu rasieren oder eben nicht. . .

Wie ist es mit Haaren?

Vorteil:

» Viele mögen es, möglichst natürlich zu bleiben.

» Die empfindliche Haut an Schamlippen und Penis bleibt heil. Kein Juckreiz, keine Rötungen durch die Rasur - einfach nur natürliche Haare.

» Der Intimbereich wird vor allen bei Mädchen etwas verdeckt. Viele finden das gut, weil sie sich ohne Schamhaare nackt und unwohl fühlen.

» Es kann sich nicht so schnell Geruch bilden, als wenn die Hautfalten nackt aufeinander liegen würden. Denn Du schwitzt weniger mit Schamhaaren.

» Die Haare vertrömen nach dem Duschen den Duft des Shampoos. Rasiert verfliegt dieser Duft schneller.

» Nachteil: Absolut keiner!

 

Rasiert oder unrasiert! Was ist besser?

Du überlegst noch, was Du selber für Dich und bei anderen besser findest? Wir sagen Dir, welche Vor- und Nachteile es hat, sich zu rasieren oder eben nicht. . .

Wie ist es ohne Haare?

Vorteil:

» Einige Jungen und Mädchen mögen sich rasiert einfach lieber leiden.

» Beim Oralsex bekommst Du nicht so schnell Haare in den Mund.

» Die Annahme, dass ein rasierter Intimbereich hygienischer ist als der volle Haarwuchs, stimmt allerdings nicht. Wer seine Behaarung behält, kann genau so hygienisch sein. Das hängt allein von der Körperpflege ab.

Nachteil:

» Oft gibt es hässliche, juckende Pickelchen von eingewachsenen Haaren oder entzündeten Haarwurzeln. Das passiert vor allem, wenn nicht richtig rasiert wurde oder die Haut empfindlich ist. Wer das Rasieren nicht ab kann, kann es mit Cremes zur Enthaarung versuchen. Aber auch die können die Haut reizen.

» Frisch rasiert kann die Reibung beim Sex die Haut zusätzlich reizen. Das kann an der rasierten Stelle scheuern und weh tun.

» Vor allem Mädchen finden es nicht immer schön, wenn nach der Rasur die Schamlippen und der Kitzler so genau zu sehen sind. Wenn es Dir so geht, Du Dich aber trotzdem rasieren möchtest, dann lies Dir den Kompromiss auf der nächsten Seite durch.

» Rasiert schwitzt Du mehr im Intimbereich, weil die Hautfalten jetzt genau aufeinander liegen. Vorher haben die Haare die Luftzufuhr ermöglicht. Komplett rasiert kann sich deshalb auch schneller Geruch bilden.

» Wenn die Haut durch die Rasur verletzt wurde, steigt das Risiko, sich mit sexuell übertragbaren Krankheiten anzustecken. Denn die natürliche Barriere der Haut ist dann beschädigt und kann Erreger durchlassen.

 

 

Es gibt sachlich also mehr Gründe gegen eine Rasur als für eine Rasur.

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